In_StröHmunG

In_StröHmunG

Hochwasserschutz und Gewässerentwicklung

Meere und Ozeane: Wissenschaftsjahr - Bundesministerium für Bildung und Forschung

Das „In_StröHmunG“-Projekt der Technischen Universität Dresden

Das Forschungsvorhaben In_StröHmunG verbindet regionales Hochwasserrisikomanagement und naturnahe Gewässerentwicklung. In dem Verbundprojekt, das von der TU Dresden koordiniert wird, arbeiten verschiedene Disziplinen zusammen.

Ihr Ziel ist es, Instrumente zu entwickeln, mit denen die Europäische Wasserrahmenrichtlinie und die Hochwasser­risiko­management-Richtlinie umgesetzt werden. Die Naturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler arbeiten in drei Teilbereichen: Morphologie (Wie bewegen sich Wasser und Sediment in Gewässer?), Ökologie (Was lebt in den Gewässern und wie geht es den Lebewesen?) und Implementierung (Wie werden Gewässer belebt und für Menschen nutzbar gemacht?).

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind in vier Modellregionen im Einsatz. In diesen werden Methoden, Erkenntnisse und Lösungen entwickelt, die regional auf andere Gewässer wie die Elbe übertragbar sind. Angesichts klimabedingter zunehmender Starkregen und Unwetter ist es gerade in der Elbregion notwendig, die Risiken von Hochwasser zu minimieren. Und: Wird naturnahe Gewässerentwicklung mit Hochwasserschutz verknüpft, steigt die Zustimmung der Bevölkerung.

Welche Projekte vereint In_StröHmunG?

In_StröHmung bündelt unterschiedliche Maßnahmen: So wird etwa die Wirkung von Vegetation auf Rehnenbildung untersucht. Rehnen sind wallartige Sedimentablagerungen, die sich in begradigten Flüssen am Ufer bilden, beispielsweise an der niedersächsichen Elbe. Ein anderes Wissenschaftsteam untersucht Sedimentverhalten und Bewuchs bei der Unterhaltung von Flutmulden. Diese Gräben führen um Ortschaften herum und leiten Hochwasser ab. Es hat sich gezeigt, dass Flutmulden ein Lebensraum für viele Wasserpflanzen und Jungfische werden können. Welche anderen Strukturen Lebensräume im Gewässer für Fische und Kleinstlebewesen schaffen, wird ebenfalls untersucht. Wie etwa Baum- und Strauchbewuchs am Ufer, aber auch Buhnen, die die Strömung im Gewässer beeinflussen. Der Einsatz von Buhnen ist seit jeher Praxis in der Elbe. In_StröHmung bietet auch digitale Lösungen: Im Verbundprojekt wird das Informationssystem PROGEMIS für das kommunale Gewässermanagement entwickelt. Die Software PROGEMIS soll Kommunen bei der Planung und Umsetzung von naturnahen Hochwasserschutzmaßnahmen unter Einbeziehung aller Beteiligten helfen. Alle Maßnahmen, die In_StröHmung vereint, sind darauf ausgerichtet, nachhaltige Antworten zum Hochwasserrisikomanagement und für die naturnahe Gewässerentwicklung zu liefern. Bei der Elbschwimmstaffel stellten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an ausgewählten Orten einige der Forschungsprojekte vor.

Metadaten zu diesem Beitrag

Schlagworte zu diesem Beitrag:

Meere und Ozeane: Wissenschaftsjahr - Bundesministerium für Bildung und Forschung