Wissenschaftsjahr 2007 - Germanistik

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Germanistik

Ausgangspunkt

Vom Nibelungenlied bis Nietzsche, vom Minnesang zu den Manns - die deutsche Literatur ist reich an sprachlichen Kunstwerken. Germanisten nehmen sich aus einem wissenschaftlichen Blickwinkel der Vermächtnisse deutscher Schriftsteller und Denker an und erforschen das Grundelixier jedes deutschen Dichters - die deutsche Sprache.

Gegenstand

Dabei ist der Begriff "deutsche Sprache" weit gefasst und schließt alle Entwicklungsstadien des Deutschen ein. Das Gotische interessiert die germanistische Forschung ebenso sehr wie das Althochdeutsche und das Mittelhochdeutsche oder das Deutsch der Gegenwart.

Innerhalb der Germanistik beschäftigt sich die oftmals so genannte Ältere Abteilung mit den frühen Formen deutscher Schriftkultur und Sprache seit ihren Anfängen im 8. Jahrhundert. Die Neuere Abteilung hingegen befasst sich mit der deutschen Sprache und Literatur in ihrer modernen Form, die sich vor etwa 500 Jahren herausgebildet hat. Darüber hinaus wirft die Germanistik auch einen Blick auf jene Sprachen, die ebenfalls germanischen Wurzeln entstammen. Dazu gehören etwa das Niederländische und die skandinavischen Sprachen. Als Skandinavistik oder Nordistik werden diese Zweige der Germanistik oft auch als eigenständige Fachbereiche an den Universitäten geführt.

Aufgabe

Die Germanistik nähert sich der deutschen Literatur und Sprache aus unterschiedlichen Perspektiven.

  • Literaturwissenschaft: Zum einen betrachtet sie es als ihre Aufgabe, die Entwicklung der deutschen Schriftkultur nachzuzeichnen und Werke Epochen, Gattungen und Stilen zuzuordnen. Zu diesem literaturgeschichtlichen Ansatz tritt eine literaturtheoretische Perspektive. Worin liegt die Bedeutung dieses oder jenes Werkes, unter welchen Bedingungen ist es entstanden? Wie wirkte es damals auf sein Publikum, welche Wirkungen erzielt es heute? Die Interpretation deutscher Literatur zählt zu den wichtigsten Aufgaben der deutschen Literaturwissenschaft - nicht zuletzt weil sie uns hilft, den Zugang zu den Anfängen der deutschen Dichtkunst zu bewahren.
  • Linguistik: Sprachwissenschaftliche Überlegungen stellen Germanisten zur Struktur und Entwicklung des Deutschen an. Wie hat sich die Sprache im Wandel der Zeiten verändert? Wo haben sich Laute verschoben und warum? Aber auch: Wie entsteht ein deutsches Wort? Bei der Beantwortung dieser Fragen greift die Germanistik auf die Methoden der allgemeinen Sprachwissenschaft zurück.

Geschichte

Die Wurzeln der Germanistik lassen sich bis ins Altertum zurückverfolgen. Der römische Gelehrte Tacitus beschreibt und charakterisiert die Eigentümlichkeiten der Germanen. Als Begründer der selbstständigen wissenschaftlichen Disziplin zu Beginn des 19. Jahrhunderts gelten die Brüder Grimm und Karl Lachmann.


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