Wissenschaftsjahr 2007 - Archäologie

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Archäologie

Schriftliche Überlieferungen sind die eine Sache - aber was tun, wenn keine Bücher, Briefe oder Urkunden die Zeiten überdauert haben? Den Kopf in den Sand stecken? Zum Beispiel. Bodenfunde, etwa die freigelegten Fundamente von Tempeln oder auch Gräber, stellen das klassische Betätigungsfeld von Archäologen dar.

Mit Hilfe eines inzwischen großen Spektrums an technischen Möglichkeiten vermessen und kartographieren Archäologen die Fundstellen, ordnen die Artefakte zeitlich ein und tragen so dazu bei, unser Bild vergangener Epochen zu vervollständigen. Weil der für archäologische Forschungen interessante Zeitabschnitt von den ersten Steinwerkzeugen vor etwa 2,5 Millionen Jahren bis hin zur Neuzeit reicht, also äußerst umfassend ist, haben sich verschiedene Fachrichtungen herausgebildet. Die Aufteilung folgt entweder thematischen Gesichtspunkten (z.B. Christliche Archäologie) oder setzt regionale Schwerpunkte (z.B. Vorderasiatische Archäologie).

In der Vor- oder Urgeschichte müssen sich die Archäologen mit materiellen Funden begnügen, während in der Frühgeschichte bereits auf erste Schriftquellen zurückgegriffen werden kann. Als "Vater der wissenschaftlichen Archäologie" geadelt wurde Johann Joachim Winckelmann, der im 18. Jahrhundert wirkte. Seine Ausführungen zu den herkulaneischen Entdeckungen gelten heute als erste archäologische Publikation. Die Entwicklung der Klassischen Archäologie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wird von Heinrich Schliemann (1822-1890) dominiert. Dem Franzosen Jean-François Champollion gelingt 1822 die Entzifferung der ägyptischen Hieroglyphen - ein weiterer Meilenstein der Altertumswissenschaft. Im 20. Jahrhundert bedient sich die Archäologie zunehmen naturwissenschaftlicher Methoden. Als Beispiele seien die 1949 entwickelte Radiocarbonmethode (C14) zur Datierung von organischen Stoffen und die Strontiumisotopenanalyse zur Erforschung der Wanderbewegungen der ur- und frühzeitlichen Menschen genannt.


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