Klingt nach Gesundheit

Seit jeher sind Tätigkeiten „unter Tage“, die monotone Arbeit von Fabrikbeschäftigen am Fließband und erst recht das Arbeiten in der Landwirtschaft mit gesundheitlichen Risiken verbunden.

Büro- und Dienstleistungstätigkeiten dagegen werden noch immer vergleichsweise selten unter dem Blickwinkel körperlicher und seelischer Herausforderungen betrachtet.

Insbesondere im Dienstleistungssektor sind es heute Aufgaben am und rund um den Schreibtisch, die dem Wort „Arbeitskraft“ für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eine vollkommen neue Bedeutung geben. Bildschirmarbeit inmitten telefonierender und tippender Kolleginnen und Kollegen ist nicht alleine für Augen und Ohren eine ständige Herausforderung. Regelmäßiges Sitzen und unregelmäßige Bewegung, die in vielen Fällen allein dem Rhythmus von Terminkalendern und Teambesprechungen folgt, lässt aus neuen Arbeitsumgebungen und innovativen Formen der Arbeit auch neue Fragen an Physiologie und Gesundheitsprävention aufkommen - Fragen, die im Wissenschaftsjahr 2018 unter die Lupe genommen wurden.

Arbeitsmedizinerinnen und -mediziner sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Psychologie und Soziologie beschäftigen sich mit der Frage, wie Arbeit gestaltet sein muss, damit sie lange, gesund und vor allem gerne ausgeübt werden kann. Die Zusammenhänge zwischen den Arbeitsbedingungen in der postindustriellen Gesellschaft und der (psychischen) Gesundheit der Beschäftigten ist nicht allein für das innerbetriebliche Gesundheitsmanagement von großer Bedeutung. Bedingt durch den in vielen Branchen herrschenden Fachkräftemangel und den demografischen Wandel sind Fragen der Gesundheit und des Wohlbefindens am Arbeitsplatz von übergreifendem volkswirtschaftlichem Interesse und sie führen zu aktuellen Präventionsaufgaben, die eng mit zukünftiger Produktivität und Effizienz in Büros und Betrieben verbunden sind.