Klingt nach Technik

„Die Mensch-Maschine“ – was die Elektropopband „Kraftwerk“ bereits in einem Albumtitel aus dem Jahr 1978 vorwegnahm, rückt inzwischen immer stärker ins Bewusstsein von Sozialpartnern und Arbeitsforschung:

Die stetig voranschreitende Fähigkeit „Intelligenz“ zu einem durch Technik flexibel handhabbaren Gut werden zu lassen – und damit die Arbeitswelten der Zukunft zu gestalten.

Als in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre der damals amtierende Schachweltmeister Gari Kasparow mehrere Partien gegen den von IBM entwickelten Computer „Deep Blue“ verlor, galt das noch als frühes Stadium des Siegs Künstlicher Intelligenz über den Menschen – zumal der Computer während des Spiels mit zusätzlichen Informationen programmiert wurde. Heute malen Computer Bilder, spielen Go, schneiden Filmtrailer und schreiben Gedichte. Keine Kunst?!

Die Frage, ob der Stellenwert technischer Systeme zusätzlich zu längst automatisierten Fertigungsprozessen in Handwerk und Industrie auch bei kreativen Prozessen und Gestaltungsleistungen an Einfluss gewinnt, rückt verstärkt ins Blickfeld. Die Antwort ist aber weiterhin noch ungewiss, da in Wissenschaft und Forschung die Diskussion darüber, welche Verhaltensmuster Künstliche Intelligenz einschließt, erst am Anfang steht. Ist es bereits eine kreative Leistung, wenn Computer auf der Grundlage einer bestimmten Datenmenge selber Gemälde erschaffen? Oder sind und bleiben Inspiration, Bauchgefühl, Emotionen und die Fähigkeit, Fehler eingestehen zu können, untrennbar menschliche Eigenschaften?

Vertreterinnen und Vertreter aus verschiedenen Disziplinen wie der Informatik und Robotik, der Kognitionspsychologie und Technikfolgenabschätzung oder der Moral- und Technikphilosophie beschäftigen sich damit – mit den kulturellen und technischen Grundlagen und der sozialverträglichen Ausgestaltung von Mensch-Maschine-Interaktionen. Hieran werden sich in Zukunft Fragen anschließen. Fragen, die nicht zuletzt aufgrund der Lernfähigkeit von Computern heute noch vollkommen unbekannt sind.