Das Jahr der Mathematik - Wissenschaftsjahr 2008 Norbert Walter, Chefvolkswirt der Deutschen Bank

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Norbert Walter, Chefvolkswirt der Deutschen Bank

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Herr Walter, welche Begriffe fallen Ihnen spontan zu "Mathematik" ein?
Einstein, Pythagoras, Archimedes und "gar nicht trocken".

"Gar nicht trocken": Was ist es denn, was Sie an Mathematik so fasziniert?
Mir gefällt, dass man - anders als in der Ökonomie - nicht darüber streiten kann, ob etwas falsch oder richtig ist. In der Mathematik gibt es eine Lösung und darüber sind sich alle einig?


Soviel Konsens wird es wahrscheinlich in Ihrer täglichen Arbeit als Chefvolkswirt einer der weltweit größten Banken nicht geben?
Das stimmt. Aber auch dort spielt Mathematik eine wichtige Rolle, ja teilweise sogar eine zu große. Menschliches Verhalten funktioniert nun einmal nicht gemäß der Newtonschen Mechanik.


Trotzdem nutzt Ihnen Mathematik in Ihrem Beruf?
Im Grunde ja, denn ich nutze die Mathematik ständig, um ökonomische Gesetzmäßigkeiten zu identifizieren. Darauf aufbauend erstelle ich Prognosen oder arbeite wirtschaftspolitische Empfehlungen aus.


Und privat?
Ich übe Mathematik, um meine grauen Zellen auf Trab zu halten. Für meine privaten wirtschaftlichen Erfolge hat es geholfen, dass ich schon mein ganzes Leben gut mit Zahlen umgehen kann. Im abstrakten wie im alltäglichen Sinne.


Waren Sie in der Schule ein Mathe-Ass?
Nein, aber ich hatte in der Regel eine "zwei". Es lief also problemfrei.


Mathematiklehrer konnten Sie also nicht ärgern?
Doch. Die beißende Kritik meines Mathelehrers, der die Spitze der Pfeile in meinen Geometriezeichnungen immer als völlig unzureichend bezeichnete, weil sie nicht wirklich spitz war, hat mich sogar ganz schön geärgert.


Und wann hat Mathematik Sie richtig glücklich gemacht?
Als ich während einer langweiligen Praktikantenzeit mit einer Rechenmaschine spielend das Eulersche Theorem entdeckte. Später musste ich allerdings feststellen, dass Euler das schon vor mir geschafft hatte.


Gibt es in Ihrem Leben eine Zahl mit besonder Bedeutung?
Ja, der 27.03.1967. Es ist der Hochzeitstag von meiner Frau und mir.

Wenn Sie zum Abschluss noch folgenden Satz ergänzen könnten: Mathe zählt, weil…
…unsere komplexe, technische Welt ohne diese Basis nicht existieren würde.


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