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Redaktionsbüro Wissenschaftsjahr 2010 –
Die Zukunft der Energie

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Fliegende Farben und Tanzende Skulpturen

Ein Workshop für Kinder von 5 bis 8 Jahren

Leitung: Linda Doernbach, Künstlerin, und Ulrike Schade, Kinder-Akademie Fulda
Mitarbeit: Miriam Schünke

Wie findet der Begriff „Energie“ in der bildenden Kunst seinen Ausdruck? Indem Körpergefühle und Bewegungen in Bildern und Gegenstände verarbeitet werden, können Schaffensprozess sichtbar gemacht werden. Zusätzlich war eine Begegnung mit Beispielen aus der klassischen modernen Kunst beabsichtigt, wobei ungewöhnliche Malweisen und Materialien vorgestellt wurden. Künstler wie Jean Tinguely, Alexander Calder, Jackson Pollock, Cy Twombly und Niki de Saint Phalle waren dabei die „Paten“ unseres Vorhabens.

Tanzende Skulpturen
Im Mittelpunkt des Workshops standen die Arbeiten von Jean Tinguely. Die Workshopkinder haben sehr aufmerksam die Filmausschnitte über Jean Tinguely angesehen. Der Ausschnitt zeigte und erklärte seine Werke und Konstruktionen und gewährte Einblick in das Tinguely Museum. Nahaufnahmen der kleinen sowie riesigen Skulpturen haben die Kinder zum eigenen Arbeiten angeregt. Zuerst wurde das „Dreh-Ding“ erstellt, ein gebogener Kupferdraht zwischen zwei Holzteilen, worauf Papierschnipsel, Glöckchen, Perlchen und Federn tanzen konnten. Eine zweite Konstruktion war komplizierter, da Holzrädchen einbezogen werden mussten.
Kunst und Energie gehört eng zusammen: bewegen, still sitzen, tanzen, reflektieren, hämmern, bohren, kritzeln, schauen, spritzen, sägen, toben, tüfteln, erzählen, zuhören.
Viel Energie, aktive und passive, floss in die Kunstwerke der Kinder. Selbstverständlich waren andere Elemente auch dabei: eigene Fähigkeiten entdecken, das Ungewöhnliche ausprobieren, Grenzen des Materials testen, Frust bewältigen, Mut haben, Teamwork, eigene Verantwortung, Rücksicht aufeinander nehmen.

Sehr schön war die Bereitschaft einiger Kinder, anderen zu helfen. Dass die Kinder sehr unterschiedlich geschickt waren, musste berücksichtigt werden. Für das eine Kind war es schon ein Erfolg, einen Nagel durch einen Flaschendeckel zu hämmern oder ein Zentimeter-Stück Holzleisten durchzusägen; für ein anderes Kind, drei Holzräder anzubringen.
Das „Weniger ist mehr“-Prinzip musste vermittelt werden und darauf geachtet werden, dass die Holzplastiken nicht mit Verzierungen überladen wurden. Nach einem energievollen und arbeitsintensiven Workshop waren die Kinder „ausgepowert“ und haben glücklich ihre Kunstwerke für Familie und Freunde in einer Ausstellung präsentiert.