Schüler der Akademie Rangsdorf

 

Akademie Rangsdorf: Schüler als Gesundheitsexperten

 

Für sie hat der Wecker auch in den Ferien geklingelt: 56 junge Leute haben zwei Wochen lang auf der schulformübergreifenden Akademie in Rangsdorf (bei Berlin) geforscht.

Sie haben Cremes und Shampoos hergestellt, das Mittagessen chemisch analysiert, „Objekte für ein gesundes Leben“ entwickelt und Kurzfilme gedreht: 56 Jugendliche aus verschiedenen Bildungswegen sind auf der Schulformübergreifenden Akademie in Rangsdorf (südlich von Berlin) zu Gesundheitsexperten geworden. Zwei Wochen lang haben sie das Thema „Forschung für unsere Gesundheit“ entdeckt – ohne Notendruck, aber mit großer Motivation. „Immer wieder haben sich manche Gruppen geärgert, wenn eine Pause auf dem Programm stand und die Projektarbeit unterbrochen hat“, sagt der Heidelberger Physiker Nils Krah, der die Akademie geleitet hat.

Die Schulformübergreifende Akademie, konzipiert nach dem Vorbild der Deutschen SchülerAkademie, ist ein Projekt von Bildung & Begabung, dem Zentrum für Begabungsförderung in Deutschland. 2011 fand sie zum dritten Mal statt. Und zum dritten Mal drehten sich die Themen um das aktuelle Wissenschaftsjahr.

Aus vier Projekten konnten die Jugendlichen der 8. und 9. Jahrgangsstufen aus Berlin und Brandenburg wählen: „Vom Naturstoff zum Produkt: Wie entstehen Medikamente, Kosmetika und Lebensmittel?“  hat zum Beispiel eine Projektgruppe gefragt. Dabei haben die Schüler den gesamten Herstellungsprozess unter die Lupe genommen. Extraktion, Destillation – und aus einigen heimischen Beeren und Blüten entstanden am Ende aromatische Öle.

 

Schüler beim Experiment

 

In einem anderen Projekt („Ich esse gesund, also bin ich gesund! Kann sich ein Großstadtmensch heute noch gesund ernähren?“) analysierten die Schüler unter anderem das tägliche Mittagessen mit chemischen Verfahren – und gaben dem Caterer anschließend ein Feedback. An Infoständen informierten sie die gesamte Akademie über gesellschaftliche Fragen der Ernährung. Und dass etwas hängen geblieben sein muss, hat der Abschlussabend mit der Akademie-Disco gezeigt. Statt ausschließlich Chips und Cola entschieden sich die Teilnehmer für Rohkost, Apfelsaft und Obst als Snacks. „Die Teller sind leer geworden“, sagt Akademieleiter Nils Krah.

Mit der Schulformübergreifenden Akademie will Bildung & Begabung motivierte, neugierige Schüler aus unterschiedlichen Bildungswegen fördern. In Rangsdorf lebten und forschten Gymnasiasten und Sekundarschüler aus Berlin und Brandenburg deshalb gemeinsam. Neben der Projektarbeit entwickelten sie selbst ein umfangreiches Freizeitprogramm – von Jonglieren und Hip Hop bis zum Marmeladekochen –, gingen auf Exkursion und musizierten zusammen. Unter den Schülern war es in Rangsdorf zumeist gar kein Thema, welche Schule jemand besucht. Nils Krah sagt: „Die Vielfalt an Lebens- und Bildungshintergründen war kein Hindernis, sondern wurde als bereichernd empfunden.“

Mehr Informationen zur Akademie und zu anderen Projekten von Bildung & Begabung: www.bildung-und-begabung.de