Der Parlamentarische Staatssekretär Dr. Helge Braun hält die Keynote zur Konferenz; Copyright: Stiftung Weltbevoelkerung

 

 

Internationale Konferenz der Stiftung Weltbevölkerung: Mit öffentlich-privaten Partnerschaften globale Gesundheit fördern

 

Ein innovativer und Erfolg versprechender Ansatz zur Verbesserung der Gesundheitssituation in Entwicklungsländern sind öffentlich-private Partnerschaften. Das wurde auf der hochrangig besetzten, internationalen Konferenz der Stiftung Weltbevölkerung „Puplic Private Partnerships in Advancing Global Health – A Development Approach for Germany“ am 9. Mai in Berlin deutlich.

Jeden Tag sterben weltweit mehr als 35.000 Menschen an Krankheiten, die vermeidbar und behandelbar sind. Das betrifft hauptsächlich die ärmsten Länder der Welt, vor allem weil es bei vernachlässigten und armutsbedingten Krankheiten wie HIV/Aids, Malaria oder Tuberkulose eine große Lücke bei Forschung und Entwicklung von Produkten gibt. So haben die Menschen dort kaum Zugang zu Fortschritten bei Prävention, Diagnose und Behandlung. Forschung und Produktentwicklung im Bereich vernachlässigter und armutsbedingter Krankheiten rentieren sich für ein privatwirtschaftliches Unternehmen alleine kaum, da sie mit hohen finanziellen Risiken verbunden sind. Wird allerdings im Rahmen von Partnerschaften die Expertise des Privatsektors mit dem Engagement des öffentlichen Sektors für die Bereitstellung von Gesundheitsprodukten verbunden, lässt sich die Forschungslücke schließen. Beispiele für solche Produktentwicklungspartnerschaften sind The Program for Appropriate Technology in Health (PATH), das Impfungen und Gesundheitstechnologien für Menschen in Entwicklungsländern entwickelt oder die International AIDS Vaccine Initiative und die International Partnership for Microbicides im Bereich Aids-Prävention.

Stiftung Weltbevölkerung begrüßt neues Forschungskonzept der Bundesregierung

Auf der internationalen Konferenz war neben öffentlich-privaten Partnerschaften, Zivilgesellschaft und Privatwirtschaft auch die Bundesregierung mit dem Entwicklungs-, Forschungs- und Gesundheitsministerium vertreten. Unter den rund 150 Teilnehmern bestand ein breiter Konsens über die große Bedeutung öffentlich-privater Partnerschaften – auch für die Erreichung der Millennium-Entwicklungsziele. Dabei hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ein neues Förderkonzept bekannt gegeben, das erstmals Produktentwicklungspartnerschaften mit einschließt: Das BMBF will über eine Laufzeit von vier Jahren (2011 bis 2014) insgesamt 20 Millionen Euro für die Entwicklung von Präventions-, Diagnose- und Behandlungsmethoden zur Verfügung stellen, und zwar für vernachlässigte Tropenkrankheiten sowie für Krankheiten, die zu hoher Sterblichkeit bei Kindern und Schwangeren in Entwicklungsländern führen, zum Beispiel Malaria. „Ich begrüße das neue Förderkonzept, mit dem das Forschungsministerium einen wichtigen Schritt zur Bekämpfung dieser Krankheiten und zur Verbesserung der Gesundheitssituation in armen Ländern leistet“, erklärt Renate Bähr, Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung.

Förderung sollte um Aids-Prävention und Tuberkulose erweitert werden

„Allerdings schließt die Bundesregierung dabei die Forschung zu Tuberkulose und zu wichtigen Aids-Präventionsmöglichkeiten wie Mikrobiziden und Aids-Impfstoffen aus“, so Renate Bähr weiter. „Gerade beim Schutz vor einer HIV-Infektion besteht nach wie vor ein großer Handlungsbedarf. Noch immer kommen auf jeden Aids-Patienten, der antiretrovirale Medikamente erhält, zwei Menschen, die sich neu mit HIV infizieren. Es ist dringend notwendig, dass diese Bereiche in der nächsten Förderrunde mit aufgenommen werden.“

 

 

Weitere Informationen: 

Deutsche Stiftung Weltbevölkerung

 

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