Sondermarke der DDR zum Weltgesundheitstag 1972 Zum Weltgesundheitstag 1972 gab die DDR eine 35-Pfennig-Sondermarke heraus: "Gesundheit – Leistungsfähigkeit – Lebensfreude"

 

 

63 Jahre Weltgesundheitstag – Schlaglichter

Mittwoch, 7. April 1948, Mexiko Stadt: Das Parlament des mittelamerikanischen Staates beschließt den Beitritt zur Weltgesundheitsorganisation. Damit tritt die WHO-Verfassung laut Artikel 80 derselben in Kraft: Mexiko ist das 26. UN-Mitglied, das sie annimmt.

63 Jahre später hat die WHO 193 Mitglieder, beschäftigt rund 4.500 Mitarbeiter und verfügt über ein Jahresbudget von fast zwei Milliarden US-Dollar; Generaldirektorin mit Sitz in Genf ist die Chinesin Margaret Chan. Arbeitsgrundlage ist die Verfassung, an deren Inkrafttreten jährlich erinnert wird: Am 7. April ist Weltgesundheitstag – seit 1954 wird er auch in Deutschland begangen.

Damals ging es um „gesundheitliche Volksbelehrung“, und das Motto von 1954 mutet heute seltsam antiquiert an: „Die Krankenschwester, Wegbereiterin der Gesundheit“. Als „Gesundheitslehrerin“ war die Krankenpflegerin das Bindeglied zwischen Arzt und Patient – und in einigen Ländern sehr selten. Deshalb appellierte WHO-Direktor Marcolino Gomes Candau zum Weltgesundheitstag an „junge Frauen mit Charakter“, sich „für eine berufliche Karriere in dem lohnenswerten und dankbaren Feld der Krankenpflege“ zu entscheiden.

20 Jahre nach ihrer Gründung stellte die WHO den Weltgesundheitstag 1968 unter das Motto „Gesundheit in der Welt von morgen“. Herzschrittmacher, Organtransplantationen, Nuklearmedizin: Der medizinische Fortschritt verhieß bedeutende Verbesserungen in der Gesundheitsversorgung. Gleichzeitig wurde deutlich, dass Menschen in Entwicklungsländern bisher kaum von diesem Fortschritt profitierten.

Zum Weltgesundheitstag 1980 wurde deshalb ein klares Ziel formuliert: „Gesundheit für alle bis zum Jahr 2000“. Für Deutschland bedeutete das einerseits, die Eigenverantwortung jedes Bürgers für seine Gesundheit zu unterstreichen. Unter anderem wurden Selbsthilfegruppen unterstützt und Aktionsprogramme initiiert. Andererseits unterstützte Deutschland das Gesundheitssystem von Entwicklungsländern technisch und finanziell.

2001 griff die WHO zum Weltgesundheitstag zum zweiten Mal nach 1959 („Frohe Menschen in unserer Zeit – Gemeinsinn und Selbstverantwortung im Dienste der psychischen Gesundheit“) das Thema psychische Erkrankungen auf: „Psychische Gesundheit erhalten und wiederherstellen“ war Ziel und Motto. Neben der Enttabuisierung und den Therapiemöglichkeiten stand die Prävention im Mittelpunkt: So startete die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung die Kampagne „Kinder stark machen“. Auch Mobbing, sexuelle Belästigung und familienfreundliche Arbeitszeiten wurden thematisiert.

Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheit und Gebrechen“, heißt es in der WHO-Verfassung von 1948. Die Weltgesundheitstage tragen dazu bei, dass dieses Ziel und die Fortschritte dorthin regelmäßig und weltweit ins Bewusstsein gelangen.

  

Weitere Informationen

Deutsche Website mit allgemeinen Informationen zum Weltgesundheitstag

Informationen zum Weltgesundheitstag 2011

Website der Weltgesundheitsorganisation (englisch)

Website des WHO-Regionalbüros Europa (deutsch)

 

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