Städte schaffen Innovationen

Unsere Städte stecken schon heute voller Beispiele für gelungenen nachhaltigen Stadtumbau. Das Wissenschaftsjahr 2015 – Zukunftsstadt hat sich auf den Weg gemacht, diese Beispiele zu entdecken. Zu jedem Themenschwerpunkt werden Best-Practice-Beispiele präsentiert.

Das Klima schützen, Kohlendioxid-Ausstöße reduzieren. Deutschland verbesserte seine Klimabilanz in den letzten Jahren kontinuierlich. Trotzdem werden noch immer jährlich rund 800 Millionen Tonnen Treibhausgase ausgestoßen, größtenteils in den Städten.

Die Kommunen wollen deshalb die Schadstoffbelastung weiter reduzieren. Sie setzen dabei auf innovative Verfahren, um die Umwelt zu schonen. In Hamburg, Treptitz und Blieskastel ist es Architekten, Wissenschaftlern und Stadtbewohnern gelungen, Projekte ins Leben zu rufen, die Vorbildcharakter für eine klimafreundliche Stadterneuerung besitzen.

Alle Methoden tragen dazu bei, die Klimabilanz in Deutschland weiter zu verbessern – sei es durch intelligente Systeme, die den Energieverbrauch von Gebäuden effizient gestalten oder durch die Außenverkleidung von 1950er Jahre-Bauten durch neue Fassaden.

Hamburg – Betonbauten in Baumhäuser verwandelt

Häuser in der Bebelallee
© Martin Schlüter

Die Wohnfläche verdoppelt und den Kohlenstoffdioxid-Ausstoß halbiert – das gelang bei der energetischen Sanierung von sechs Hamburger Wohnblocks aus den 1950er-Jahren. Die Häuser mit insgesamt 47 Wohnungen wurden um zwei Etagen mit Holzfassaden erhöht. Das erinnert an ein Baumhaus ­– alle Wohnungen haben große Dachterassen. Die so genannten Treehouses in der Bebelallee wurden im Innovationswettbewerb von „Deutschland – Land der Ideen“ als „ausgezeichneter Ort“ geehrt.

 

 

Treptitz – Dorfbewohner bauen eigene Kläranlage

Bürger der Stadt Treptitz
© Dirk Hunger

Abwasserentsorgung in Eigenregie. Die 140 Einwohner vom sächsischen Treptitz haben gemeinsam eine Kläranlage nach dem neuesten EU-Umweltstandard gebaut. Unter der Regie des Treptitzer Diplom-Ingenieurs Tilo Sahlbach verlegten sie einen 2.200 Meter langen Abwasserkanal – und installierten gleichzeitig eine Fernwärmeleitung, die fast 80 Prozent der Haushalte mit Energie aus einer Biogasanlage versorgt. Dadurch sparen die Bewohner von Treptitz jährlich rund 130.000 Liter Heizöl ein.

Blieskastel – Gebäude ermittelt Energiebedarf selbst

© Hager Group

Im saarländischen Blieskastel wurde ein Forschungs- und Anwendungszentrum gebaut, das Energie besonders effizient erzeugt und speichert. Dazu wurde in das Gebäude der Hager Group ein intelligentes Kraftwerk integriert. Mit einer Software sammelt es Informationen, zum Beispiel über aktuelle Wettervorhersagen und den üblichen Energieverbrauch. Das intelligente Energiemanagement ist auf andere Gebäude übertragbar und macht durch genaue Prognosen des Strombedarfs eine effiziente Energieproduktion möglich.

 

 

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