Städte schaffen Innovationen

Unsere Städte stecken schon heute voller Beispiele für gelungenen nachhaltigen Stadtumbau. Das Wissenschaftsjahr 2015 – Zukunftsstadt machte sich auf den Weg , diese Beispiele zu entdecken. Zu jedem Themenschwerpunkt wurden Best-Practice-Beispiele präsentiert.

In den Innenstädten vieler deutscher Kommunen laufen den Einzelhändlern die Kunden weg. Menschenleere Fußgängerzonen und geschlossene Ladenlokale prägen mancherorts das Stadtbild. Gleichzeitig drängeln sich die Kunden in den Einkaufszentren auf den grünen Wiesen am Rande der Stadt und kaufen vermehrt online ein.

Wie lässt sich dieser Trend umkehren? Wie können engagierte Bürger gemeinsam mit der Verwaltung die Innenstädte wiederbeleben? In Wuppertal, Flöha (Sachsen) und dem Eifelstädtchen Vicht ist es gelungen, Projekte ins Leben zu rufen, die die Menschen zurück in die Innenstadt locken: Die Händler werten ihr Angebot auf. Kita und Bücherei ziehen in die Mitte der Stadt. Für ihren Weg ins Ortszentrum können die Anwohner einen Fahrdienst rufen. Diese Projekte stehen beispielhaft für die Initiativen vieler Kommunen in Deutschland, die ihre Innenstädte aufwerten und damit die Lebensqualität für die Bevölkerung verbessern.

Wuppertal – Eine Fußgängerzone erlebt ihre Renaissance

Einweihung einer Sitzbank
Die Einweihung einer neuen Sitzbank in Barmen. ©Thomas Helbig

In Wuppertal-Barmen wollen engagierte Einzelhändler die Fußgängerzone wiederbeleben, um mehr Menschen zum Shopping zu locken. Die Geschäftsleute und Hausbesitzer gründen dazu eine „Immobilien-Standort-Gemeinschaft“ – gemeinsam vermarkten sie ihre Straße und etablieren einen gesunden Branchenmix. Ziele: Weniger Billigläden und mehr kleine Geschäfte mit attraktivem Warenangebot. Außerdem wollen sie das Stadtbild durch neue Sitzbänke und eine angenehmere Beleuchtung verschönern.

 

 

Flöha – In einer ehemaligen Spinnerei toben jetzt die Kinder

Das Gebäude der Alten Baumwolle in Flöha.
Die „Alte Baumwolle". ©Kewog Städtebau GmbH

Wo 185 Jahre lang bis zu 15.000 Angestellte Baumwolle spannen, ist heute das Zentrum einer zersiedelten Gemeinde. Die Baumwollspinnerei in der sächsischen Kleinstadt Flöha (11.000 Einwohner) wurde nach ihrer Stilllegung und fast zwölf Jahren Leerstand in ein Stadtzentrum verwandelt – mit Rathaus, Kindertagesstätte, Bibliothek, Geschäften und Restaurants. Außerdem sollen demnächst Wohnungen auf der „alten Baumwolle" entstehen, damit das Zentrum auch für ältere Bürger leichter erreichbar wird.

 

 

Vicht – Treffpunkt der Generationen: Die Bürgerinitiative „Dorfladen“

Die Eröffnung des neuen Dorfladens in Vicht. © Helga Nellessen

Wenn sie nur mal frisches Obst oder Brot benötigten, mussten die 2.000 Einwohner in Vicht, Nordrhein-Westfalen bislang extra in die Großstadt fahren. Doch damit ist es jetzt vorbei: Denn in Eigeninitiative belebten die Vichter den früheren Dorfladen wieder und eröffneten ein Lebensmittelgeschäft mit Café. Sie etablieren damit einen Treffpunkt für Bürger aller Generationen. Für Menschen, die nicht mobil sind, wird sogar ein Fahrdienst organisiert, der sie zum Besuch im Café abholt und wieder nach Hause fährt.


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