Städte schaffen Innovationen

Unsere Städte stecken schon heute voller Beispiele für gelungenen nachhaltigen Stadtumbau. Das Wissenschaftsjahr 2015 – Zukunftsstadt machte sich auf den Weg, diese Beispiele zu entdecken. Zu jedem Themenschwerpunkt wurden Best-Practice-Beispiele präsentiert.

Zwar konnten die Kohlendioxid-Ausstöße im deutschen Straßenverkehr in den letzten Jahrzehnten erheblich gesenkt werden. Doch noch immer sind zu wenige Elektroautos und Elektrobusse in unseren Städten unterwegs. Deshalb hat sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, bis 2020 eine Million Elektroautos auf die Straßen in Deutschland zu bringen. Außerdem sollen die städtischen Verkehrsbetriebe ihre Fahrzeugflotten mit elektrischen Linienbussen ergänzen, die auch von Menschen mit eingeschränkter Mobilität bequem genutzt werden können. In München, Münster und Saarbrücken wurden Projekte gestartet, mit denen Deutschland ein neues Zeitalter der städtischen Mobilität einläuten kann – nutzerfreundlich, energiesparend und umweltschonend.    

Münster: Wo Elektrobusse mit Turbogeräten aufgeladen werden

Schnellladefähigen Elektrobusses an der Ladestation
© Fraunhofer IVI

Zur Verbesserung der Klimabilanzen wollen viele Kommunen auch beitragen, indem sie im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) elektrisch betriebene Busse einsetzen. Als eine der ersten Städte Europas nutzt Münster auf einer Linie Elektrobusse mit eigener Lade-Infrastruktur. Dabei verwirklicht die Universitätsstadt das Verbundprojekt „Schnellladesysteme für Elektrobusse im ÖPNV“ (SEB), das das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 4,5 Millionen Euro fördert.  

Bei dem Einsatz von E-Bussen kommt es darauf an, dass die Fahrzeuge die Fahrpläne einhalten und deshalb schnell und zuverlässig an den Endstationen aufgeladen werden können. In Münster ist das gelungen: Auf den Dächern der Wartehäuschen wurden in kleinen, silbernen Kästen leistungsstarke Stationen installiert, die den Batteriespeicher des Busses in weniger als zehn Minuten nachladen.

 

 

Saarbrücken: Ein Serviceprojekt hilft Senioren bei innerstädtischen Busfahrten

Einsteigehilfe für den Bus
© Saarbahn GmbH

Die Kommunen wollen auch die Attraktivität und Nutzerfreundlichkeit öffentlicher Busse für ältere Fahrgäste erhöhen. Dazu wurde in Saarbrücken ein Projekt getestet: „Mobia – Mobil ins Alter“.  

Die Projektpartner setzten Mobillotsen ein, die Seniorinnen und Senioren am Fahrkartenautomaten, bei der Routenplanung und beim Ein- und Aussteigen aus dem Bus halfen. Auf Wunsch wurde Interessierten sogar Smartphones bereit gestellt, mit denen sie von zu Hause aus Fahrten buchen und Hilfe durch Lotsen anfordern konnten. Es ist damit gelungen, Barrieren bei der Mobilität älterer Menschen abzubauen – mit einer Verflechtung aus Dienstleitungen und digitalen Informationsangeboten.  

 

 

München: Ein Leichtgewicht für die E-Mobilität der nächsten Generation

Er ist 3,60 Meter lang, hat eine Reichweite von 160 Kilometern und soll bis 2020 serienmäßig produziert werden. Der Kleinstwagen Visio.M soll E-Mobilität zu günstigen Preisen ermöglichen. Für rund 16.000 Euro kommt der Zweisitzer in den nächsten Jahren auf den Markt.

Ein Konsortium aus BMW, Daimler, der TU München und weiteren Partnern hat den ersten Prototypen der nächsten Generation Elektroauto gemeinsam entwickelt. Er soll sicherer, benutzerfreundlicher, leichter und damit auch energiesparender als die bisherigen elektrischen Kleinstfahrzeuge daherkommen. „Für ein E-Auto ist geringes Gewicht essenziell“, sagte Prof. Markus Lienkamp, Leiter des Lehrstuhls für Fahrzeugtechnik der TU München. „Mehr Gewicht erfordert mehr Akkuleistung für die gleiche Reichweite.“   

Am Visio M erproben die Entwickler innovative Antriebs- und Speichertechnologien und neue Ansätze in der Fahrzeugsicherheit. Denn: Existierende Kleinstfahrzeuge bieten oft nur  eingeschränkte Sicherheit und einige Fahrerinnen und Fahrer halten sie für nicht sehr benutzerfreundlich.

 

 

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