Gärtnern im Stadtpark

Die Grundbedürfnisse von Stadt- und Landbewohnern sind dieselben: Sie wollen wohnen, arbeiten, medizinisch versorgt sein, Kultur- und Bildungsangebote wahrnehmen, essen und trinken. Versorgung in Stadt und Land hat viele Gesichter – eines davon ist das Thema Ernährung. Viele Lebensmittel werden traditionell auf dem Land erzeugt und in die Stadt geliefert. Beim Urban Gardening ist das anders.

Frau gießt Blumen auf einem Balkon
© Monkey Business Images/Shutterstock

Weltweit wachsen die Städte, und auch in den Städten wächst es: Der Park wird zum Garten, die Grünfläche zum Gemüsebeet, und neben gekauften Kartoffeln kommen wieder selbstgepflanzte Knollen auf den Tisch. Der innerstädtische Gartenbau erlebt eine Renaissance und ergänzt die klassische Landwirtschaft. Was bewegt Stadtbewohner dazu, selbst zu Harke und Spaten zu greifen?

Die Motivation der urbanen Gärtner ist ganz unterschiedlich: Gesundheitsbewusste schätzen Bewegung an der frischen Luft ohne lange Anfahrt. Die eigene Straße als grüne Oase und das soziale Miteinander mit den Nachbarn sind ebenfalls gute Gründe – „community gardening“ liegt im Trend. Und nicht nur Feinschmecker argumentieren: Wer selbst sät, darf auch Spezialitäten ernten, die es im Supermarktsortiment nicht gibt.

Wie ernähren wir uns in der Stadt der Zukunft?

Regale mit Pflanzen
© Carl Stewart/Shutterstock

Auf kurzen Wegen genießen

Auch ökologisch gesehen ist „urban gardening“ eine sinnvolle Ergänzung der traditionellen Landwirtschaft. Der kurze Weg vom Acker zum Esstisch ist besonders für leicht verderbliche Lebensmittel wichtig – und klimafreundlich: Das vermeidet den CO2-Ausstoß beim Transport. Kompostierbare Abfälle aus dem eigenen Haushalt können als Dünger für das Feld nebenan genutzt werden. Oder für die Pflanzbox im Wohnzimmer: Beim „indoor farming“ gedeiht das Gemüse sogar in den eigenen vier Wänden. Schon mal probiert?

Das Wissenschaftsjahr 2015 – Zukunftsstadt machte den Trend zum Thema. Wie wirkt sich die neue Form der Selbstversorgung auf die klassische Landwirtschaft und die Lebensmittelindustrie aus? Wie wird sie unsere Ernährungsgewohnheiten verändern? Wie können Kommunen den innerstädtischen Gartenbau fördern und steuern? Im Wissenschaftsjahr Zukunftsstadt konnten Sie mit Ernährungswissenschaftlern, Soziologen und Lebensmittelproduzenten über solche Fragen diskutieren und Ihre Argumente und Ideen einbringen – online und auf zahlreichen Veranstaltungen.

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