Städte schaffen Innovationen

Unsere Städte stecken schon heute voller Beispiele für gelungenen nachhaltigen Stadtumbau. Das Wissenschaftsjahr 2015 – Zukunftsstadt machte sich auf den Weg , diese Beispiele zu entdecken. Zu jedem Themenschwerpunkt wurden Best-Practice-Beispiele präsentiert.

Zwar hat sich der ökologische Fußabdruck, den wir beim Thema Essen hinterlassen, in den vergangenen Jahren verbessert. Doch immer noch werden tagtäglich mehr als 100 Tonnen Lebensmittel per Luftfracht nach Deutschland importiert. Was können wir tun, um die weiten Wege unserer Lebensmittel zu verkürzen und direkt bei uns vor Ort anzubauen und zu genießen? Diese Frage haben sich auch Ingenieure, Stadtverwaltung und Privatpersonen in Berlin, Dessau-Roßlau und Andernach gestellt. In diesen drei Städten, genauso wie anzahlreichen anderen Orten in ganz Deutschland, haben Personen, Vereine und Start-ups Projekte initiiert, um die wohnortnahe Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs zu revolutionieren. Zwar eint alle ihr Idealismus und ihr Erfindergeist, die Lösungen und konkreten Umsetzungen sind jedoch so vielfältig wie unsere Städte selbst.

Berlin – Frischer Fisch und gesundes Gemüse von nebenan

Team beim Spatenstich vor der Farm
©ECF Farmsystems Berlin

Aquaponik – kein Science-Fiction-Element. In Berlin wird kleinräumige Fisch- und Gemüsezucht Realität. ECF Farmsystems bietet Lösungen für frischen Fisch und Gemüse in (Dach-)Bauernhöfen oder umgerüsteten Gewächshäusern an. Das mit Nährstoffen angereicherte Wasser aus der Fischzucht wird zur Gemüsebewässerung genutzt. Ressourceneffizienz ist also nicht nur durch kurze Wege, sondern auch durch die nachhaltige Anbauweise gewährleistet.

Dessau-Roßlau – Mehr als ein Lückenfüller – die urbane Farm

Kartoffelfeld in Dessau
©Heike Brückner, Stiftung Bauhaus Dessau

Wo Städte weichen, kann Obst und Gemüse gedeihen. Zum Beispiel in Dessau-Roßlau in Sachsen-Anhalt. Durch den demografiebedingten Rückbau von Siedlungen werden dort Flächen für den Anbau von Gemüse und nachwachsenden Rohstoffen frei. Die Anwohnerinnen und Anwohner gewährleisten so ihre Nahversorgung und beackern gleichzeitig einen Lernort der Stadtökologie. Das von der Stiftung Bauhaus Dessau geförderte Projekt richtet sich insbesondere an Jugendliche.

 

Andernach – Ernten, wo wir säen

Andernach
©Stadt Andernach/Maurer

Die Stadtverwaltung von Andernach in Rheinland-Pfalz hat es vorgemacht: Durch den Impuls der Kommunalpolitik pflanzen und jäten die Bewohnerinnen und Bewohner selbst überall in der Stadt. Quer durch die Kommune werden Kräuter, Obst und Gemüse in Parks und öffentlichen Grünanlagen geerntet. Mit dem Projekt der „essbaren Stadt" ist Andernach sogar beim bundesweiten Wettbewerb „Deutschland - Land der Ideen" ausgezeichnet worden. 

 

 

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