Wohnorte im Wettbewerb
Ob Porta Nigra, Holstentor oder Frauenkirche – Stadtbilder werden häufig von einigen markanten Bauwerken geprägt, die Jahrhunderte überdauern. Aber das ist nur die eine Seite. Die andere ist äußerst lebendig und im Wandel: Die Bevölkerung der Städte wird älter und bunter, eine neue Mischung von Generationen und Kulturen entsteht. Was verbindet diese Stadtmenschen miteinander, was macht sie zu Trierern, Lübeckern oder Münchnern?

Geburts- und Wohnort sind heute vielfach nicht mehr identisch. Ausbildung, Beruf, Familie, Umgebung – es gibt eine Menge Gründe, das Land, die Region oder den Ort zu wechseln. Wenn man vor der Wahl steht, schaut man auf die Vorteile, die verschiedene Wohnorte zu bieten haben: eine hohe Lebensqualität, Familienfreundlichkeit, Bildungsangebot, Arbeitsmarkt – deshalb entscheidet man sich für Trier, Lübeck, München oder eine andere Stadt.
Für Städte bedeutet das: Sie stehen im Wettbewerb miteinander. Wenn sie ihre Stärken entdecken und ausbauen, können sie von der mobilen Gesellschaft und vom demografischen Wandel profitieren.
Auf diesem Weg sind Herausforderungen zu bewältigen: Kommunale Ressourcen sind knapp. Fachkräfte fehlen. Die Infrastruktur muss modernisiert werden. Integrationsprozesse verlaufen nicht immer reibungslos. Kulturelle Konflikte müssen gelöst werden. Politik und Kommunalverwaltung sind gefordert, auf diese Prozesse strukturiert und effizient zu reagieren.
Wie wohnen wir in Zukunft zusammen?

Partizipation führt zu Identifikation
Ein soziales Miteinander, gelebte Traditionen und ein Generationen, Kulturen und Institutionen übergreifender Dialog sind dabei ebenso wichtig wie das persönliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger für eine nachhaltige Entwicklung ihrer Stadt.
Die Städte in Deutschland haben bereits viele Möglichkeiten gefunden, ihr Profil in Zeiten des demografischen Wandels zu schärfen. Welche Formate kommen an, welche Angebote versprechen Erfolg? Bei zahlreichen Veranstaltungen und online brachte das Wissenschaftsjahr 2015 – Zukunftsstadt die Bürgerinnen und Bürger, Stadtplaner, -soziologen und Kommunalpolitiker zusammen, um Erfahrungen und Ideen auszutauschen.
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