Beeinflussen Windräder den Tourismus?
Eine Studie prüft, ob Windkraftanlagen Urlauberschwund verursachen
Mit Windkraftanlagen gespickte Urlaubsregionen gelten als unattraktiv für Touristinnen und Touristen. Kritiker sprechen hier von einer „Verspargelung“ der Landschaft. Studien geben ihnen Rückenwind, da auch hier für bestimmte Regionen ein negativer Zusammenhang zwischen Energiegewinnung aus Wind und touristischer Nachfrage festgestellt wurde.
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Wissenschaftler des Instituts für Wirtschafts- und Kulturgeographie an der Leibniz Universität Hannover untersuchten jetzt erstmals flächendeckend für ganz Deutschland, wie sich Windkraftanlagen auf die regionale touristische Nachfrage auswirken. Für ihre Studie „Gone with the wind? The impact of wind turbines on tourism demand“ nutzten die Hannoveraner Forscher ein Datenset, das sowohl Informationen zum Ausbau von Windkraftanlagen als auch offizielle touristische Kennziffern in ganz Deutschland umfasste. Somit standen nicht nur die Windkraftanlagen in der Tourismusregion selbst, sondern auch die benachbarten Windräder im Fokus der Untersuchung.
Die statistische Analyse belegt, dass sich Windkraftanlagen negativ auf den Tourismus im nahen Umland bis 20 Kilometern auswirken können. Allerdings zeigt die Studie auch, dass Buchungsausfälle vielfach durch eine insgesamt steigende Tourismusnachfrage ausgeglichen werden können und neue Urlauber die frei werdenden Quartiere besetzen.
Unter einem negativen Effekt durch Windkraftanlagen leiden vor allem küstenferne Regionen wie die deutschen Mittelgebirge. In dicht mit Windrädern bestückten Küstenregionen weichen Urlauber dagegen oft in die Nachbargemeinden aus. Die Studie wird demnächst im Fachjournal „Energy Policy“ publiziert.

in Kooperation mit dem idw - Informationsdienst Wissenschaft
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