EU-Projekte stellt Vorreiterstädte und vorbildliche Praktiken zusammen

Projekt „Post-Carbon Cities of Tomorrow"

Die Klima- und Umweltfrage kletterte in den letzten Jahrzehnten auf der Prioritätenliste vieler Städte immer weiter nach oben. Aber hängt die Entwicklung hin zur Zukunftsstadt allein an dem Kriterium „CO2-neutrale Stadt"? Diese Fokussierung kann der Realität in den Städten nicht gerecht werden, sind doch darüber hinaus auch drängende soziale, wirtschaftliche, planerische und politische Fragen zu beantworten. Als Perspektive für die Forschung und die Praxis ist sie aber aufschlussreich. So lautet auch die Arbeitshypothese des EU-Projektes „Post-Carbon Cities of Tomorrow", an dem das Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung (IRS) gemeinsam mit zwölf europäischen Partnern forscht.

Nachhaltiges Modell-Stadtviertel in Freiburg
Nachhaltiges Modell-Stadtviertel in Freiburg – ein vorbildliches Beispiel aus dem Inventarkatalog Post-Carbon-City. ©Andrewglaser/commons.wikimedia.org

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Als ersten Meilenstein definierten die Forscher die Post-Carbon City und nahmen diese Definition zur Grundlage für die weitere Arbeit im Projekt. Im zweiten Schritt erstellten sie eine Bestandsaufnahme über vorbildliche Praktiken und Vorreiterstädte. Zu jenen zählt auch Freiburg im Breisgau. „Eine ökologische Leitidee wie in Freiburg ist erst wirklich nachhaltig, wenn sie dauerhaft ökonomisch und sozial tragfähig ist", erläutert Dr. Ross Beveridge, Mitarbeiter am IRS. Das Beispiel zeige auch, dass es zunächst die Rahmenbedingungen vor Ort zu erkennen gelte, um danach die Mittel zu wählen. Es gäbe keine allgemeingültigen Pläne für eine nachhaltige Stadtentwicklung. „Wir möchten, dass eine Kleinstadt in Finnland ebenso wie eine Metropole wie Berlin befähigt wird, aus dem großen Reservoir an Vorreiter-Initiativen etwas Passfähiges zu selektieren und es im eigenen Kontext zu implementieren", erklärt Beveridge.

Mit diesen Vorarbeiten geht das Projekt nun in die weiteren Projektphasen, in denen in acht europäischen Städten detaillierte Fallstudien erstellt werden. Unter Einbeziehung der Politik und der Bürger soll eine Vision und eine Roadmap für den Zeitraum bis zum Jahr 2050 entwickelt werden. Die Projektpartner werden darüber hinaus ihre Erkenntnisse auf einem „Marketplace of Ideas" zusammentragen. Die Plattform soll als Ressourcen-Pool und Motivation für Städte weltweit dienen, um die ersten eigenen Schritte zur Nachhaltigkeit zu gehen. Die Entwicklungsschwellen seien gar nicht so hoch, schließt Professorin Dr. Kristine Kern vom IRS: „Unsere Inventur hat gezeigt, dass wir die Stadt nicht gänzlich neu erfinden müssen, um sie fit für die Zukunft zu machen."

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