Forscher testen Fußballfans: Testosteron fördert auch Sozialverhalten

Universität Hamburg weitet Testosteron-Verhaltensstudien aus

Hohe Konzentrationen von Testosteron im Blut machen den Menschen aggressiv – das ist eine bekannte Tatsache. Nur sie greift zu kurz. In einer Studie testete die Universität Hamburg den Einfluss des Sexualhormons auf 50 männliche Fußballfans und kam zu der Erkenntnis: Testosteron fördert auch soziales Verhalten.

Männer beim Fußball schauen im Wohnzimmer
©gpointstudio/shutterstock

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Der Faktor „Gruppenzugehörigkeit" kam bisher in Testosteron-Verhaltensstudien nicht zum Zuge. Von daher hat Luise Reimers, Doktorandin im Forschungsteam von Junior-Professorin Dr. Esther Diekhof (Arbeitsgruppe Neuroendokrinologie in der Abteilung Humanbiologie am Biozentrum Grindel der Universität Hamburg) ihre Untersuchung spieltheoretisch angelegt. Die Probanden waren eingeladen, ein sogenanntes Gefangenendilemma zu spielen.

Die Fußballfans agierten im Gefangenendilemma auf zweierlei Weise: Zum einen sollten sie für sich selbst Punkte sammeln. Zum anderen bildeten sie mit den Gleichgesinnten eine Gruppe, die gegen Fans der anderen Vereine spielen sollte. Am Ende gewann der Verein, der als Gruppe die meisten Punkte hatte: Die Teilnehmer mussten also zwischen persönlichem Gewinn und dem Erfolg ihrer Gruppe abwägen. Die Auswertung der Daten zeigte, dass Testosteron bei Männern auch den Verzicht auf persönliche Vorteile zum Wohle der Gruppe sowie eine erhöhte Kooperationsbereitschaft gegenüber Gruppenmitgliedern fördert. Dies galt vor allem in Situationen, bei denen sie sich für die eigene Gruppe einsetzen und gegen andere behaupten mussten.

Die Studie ist im Schweizer open access-Journal „Frontiers in Neuroscience" veröffentlicht worden.


 

in Kooperation mit dem idw - Informationsdienst Wissenschaft


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