Mückenexperten setzen wieder auf Mithilfe von Hobbyforschern

Arbeit am „Mückenatlas“ geht weiter – bereits 41 Mückenarten identifiziert

Bundesbürger als Mückenforscher: Auch in diesem Jahr ist die Bevölkerung wieder aufgerufen, Stechmücken zu beobachten, zu sammeln und an das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Müncheberg zu schicken. Das ZALF betreibt das Citizen-Science-Projekt „Mückenatlas" seit 2012 zusammen mit dem Friedrich-Loeffler-Institut für Tiergesundheit; Ziel ist es, die Verbreitung von Stechmückenarten in Deutschland zu erforschen. Dabei geht es auch um ein mögliches Risiko der Übertragung von Krankheiten.

Mücke
Culex pipiens Komplex Weibchen (Foto: Funk, 2012)

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Die Stechmücken sollten unbeschädigt eingefangen, tiefgefroren und anschließend an das ZALF geschickt werden. Dort werden die Informationen in eine Datenbank eingegeben, mit deren Hilfe die Verbreitung der Arten in Deutschland kartografiert wird. Seit 2012 wurden mehr als 25.000 Mücken aus 41 Arten eingeschickt, darunter auch zwei Arten, die hierzulande bislang nicht als etabliert galten: die Asiatische Buschmücke (Aedes japonicus) und die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus).

Letztere wurde im vergangenen Jahr in Baden-Württemberg gesichtet. Die Forscher wollen jetzt herausfinden, ob die Mückenart, die bisher nördlich der Alpen nicht stark in Erscheinung getreten ist, den hiesigen Winter überlebt hat. „Sollten es die eher wärmeliebenden Tigermücken geschafft haben, den Winter am Oberrhein zu überstehen, besteht eine günstige Ausgangsposition für den Aufbau einer gefestigten Population dieser Stechmückenart in Süddeutschland", erklärt Projektleiterin Doreen Werner vom ZALF. Die Tigermücke kann Krankheiten wie Chikungunya- oder Dengue-Fieber übertragen.

Aber nicht nur exotische Arten interessieren die Forscher, sondern auch einheimische. Denn ihre Verbreitung in Deutschland zu kennen hilft dabei, das künftige Risiko der Übertragung von Krankheitserregern einzuschätzen. Zusätzlich zum Projekt „Mückenatlas" wurden deshalb im gesamten Bundesgebiet Mückenfallen aufgestellt. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) fördert die Stechmückenforschung für die nächsten drei Jahre.

 

zur Projektseite „Mückenatlas"
zur Website des ZALF
zur Website des Friedrich-Loeffler-Instituts


 

in Kooperation mit dem idw - Informationsdienst Wissenschaft


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