Sicherheit für Flughäfen und Stromnetze

„Seconomics“ prüft Konzepte auf Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit

Betreiber von Energienetzen und Flughäfen müssen hohe Sicherheitsstandards erfüllen – doch der finanzielle Spielraum auch für kritische Infrastrukturen bleibt begrenzt. Fraunhofer-Forscher haben in einem EU-Projekt ein Analysewerkzeug entwickelt, mit dem sich evaluieren lässt, wie wirksam und wirtschaftlich Sicherheitsmaßnahmen sind.

Sicherheitsanforderungen an öffentliche Infrastrukturen wie Bahnhöfe sind hoch.
© Fraunhofer ISST

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Immer wieder legen Stürme in Europa ganze Städte lahm. Orkane sorgen für Stromausfälle. Züge stehen still, Fahrstühle bleiben stecken, Bildschirme in Büros werden schwarz. Mag der Spuk solcher Unwetter meist schnell vorbei sein, so zeigt sich doch eins: Kritische Infrastrukturen sind eine Achillesferse unserer modernen Gesellschaft. Störungen und Ausfälle können erhebliche volkswirtschaftliche Schäden und dramatische Folgen für den Einzelnen nach sich ziehen. „Im Grunde wollen die Betreiber solcher Infrastrukturen heute zwar alle ihre Sicherheitsstandards erhöhen, stellt Prof. Jan Jürjens vom Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST fest und verweist auf das grundsätzliche Dilemma. Die Unterbindung von Störungen und die Abwehr von Sabotageakten müsse sich aber dem Kriterium der Wirtschaftlichkeit unterziehen.

Die Software SECONOMICS analysiert vorhandene und geplante Sicherheitsmaßnahmen. Beispielsweise werden alle sicherheitsrelevanten Daten eines Flughafens gesammelt und in einem modellhaften Szenario aufbereitet. Die Software erstellt daraus eine Risikoanalyse, in der sich die Parameter, wie z.B. Personal und Regularien verändern lassen. Die Analyse gibt Aufschluss darüber, wie sich bestimmte Maßnahmen auf das Sicherheitsprofil auswirken und welche Investitionen dazu erforderlich wären.

Damit liefert unser System eine fundierte Entscheidungsgrundlage, um die Sicherheit im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten optimal zu verbessern, sagt Jürjens. SECONOMICS ist bereits im Einsatz. In Fallstudien bewerteten die Projektpartner unter anderem ein Energieversorgungsnetz in Großbritannien, das U-Bahn-Netz in Barcelona sowie einen Flughafen in der Türkei. Auch das ISST setzt die Software seit längerem in der Kundenberatung ein. Nachdem vor kurzem das Projekt final in Brüssel präsentiert worden ist, arbeiten die Projektpartner jetzt an der Markteinführung ihrer Software.


 

in Kooperation mit dem idw - Informationsdienst Wissenschaft


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