„Smart City“: Wenn die Mülltonne selbst um ihre Leerung bittet

Müllabfuhr, Wasserversorgung, Telekommunikation, Verkehrsplanung: In den „Smart Cities" der Zukunft sollen solche Dienstleistungen rasch und effizient durchgeführt werden. Voraussetzung dafür ist eine intelligente Steuerung städtischer Systeme, die auch in der Lage sein muss, verschiedene Anwendungen technologisch zusammenzuführen. Im EU-Projekt ALMANAC arbeiten Forscher, unter anderem des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik (FIT), an der Entwicklung einer Plattform, die dabei als übergeordnete Technologiebasis dienen soll.

Mülltonne an einer Straße
©Samuel Cohen/Shutterstock

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Als eine der großen Herausforderungen gilt es, Smart-City-Konzepte innerhalb bereits bestehender städtischer Strukturen umzusetzen. Einbezogen werden müssen Dienstleister wie Abfallentsorgungsunternehmen, Energieversorger, Wasserwerke oder Telekommunikationsanbieter, die mit unterschiedlichen Systemen arbeiten. Diese müssen angepasst und später mit neuen Technologien zusammengeführt werden können. Hier setzt ALMANAC mit seiner Strukturplattform an.

Erprobt wird das EU-Projekt, an dem sieben Einrichtungen aus vier Ländern beteiligt sind, im Augenblick am Beispiel des Abfall- und Wassermanagements in der Stadt Turin. Einer der Partner dabei ist das irische Unternehmen SmartBin, das mithilfe von Sensoren Müllbehälter überprüft. Der Sensor zeigt unter anderem den Füllstand des Behälters an – Tonne oder Abfalleimer müssen also nur dann geleert werden, wenn sie wirklich voll sind. Auch eine Überfüllung kann so vermieden werden.

Derzeit konzentrieren sich die ALMANAC-Forscher noch auf die Integration bestehender Abfall- und Wassermanagement-Anwendungen. Selbst ohne größere Veränderungen an den bestehenden Hard- und Software-Systemen, so heißt es seitens des FIT, könnten Umweltbelastungen und Kosten bereits erheblich reduziert werden.

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Kommentare (2)

  1. Gabi Schock, Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Abfallwirtschaft
    Gabi Schock, Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Abfallwirtschaft am 01.06.2015
    Mir ist die Zielsetzung des Projektes nicht klar. Ökologische Gründe können keine Rolle spielen, denn der Transportaufwand ist höher (das Fahrzeug fährt nun 5 Mal pro Woche durch die Straßen, statt einmal die Woche). Aber auch ökonomische Gründe sind aus dem o.g. Grund nicht erkennbar.
    Sollte die Zusammenführung unterschiedlicher Dienstleistungen das Ziel sein, schaffe ich neue Strukturen, die die großen Entsorger, die viel Invest stemmen können, bevorzugen.
    Fazit: Die technische Infrastruktur wird sich ändern. Die Frage ist, ob die Kommunen und die Bürger davon profitieren.