Windkraft ist kein Hindernis für Wanderer

Langzeitstudie zeigt: Nur eine Minderheit fühlt sich gestört

Windkraftanlagen: Sie sind unübersehbar, aber werden sie auch in gleichem Maße als Störfaktor in der Natur empfunden? Forscher der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften (Standort Salzgitter) kamen nach einer Langzeitstudie zum Wandertourismus zu dem Ergebnis, dass Windkraftanlagen nur für eine Minderheit der befragten Wanderer ein Grund sind, ihre Wanderroute zu ändern.

Windkraftanlage
Windkraftanlagen und Naturerlebnis müssen kein Widerspruch sein. © Ostfalia Hochschule

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Zwischen Januar 2013 und Januar 2015 nahmen 643 Personen an der Online-Umfrage des Teams um Prof. Heinz-Dieter Quack teil. Ziel war es, die Akzeptanz von Formen alternativer Stromerzeugung zu untersuchen. Zentrales Ergebnis: Über 70 Prozent der Befragten nehmen Windkraftanlagen in der Landschaft wahr, aber nur 45 Prozent fühlen sich gestört. Die Akzeptanz korreliert dabei insbesondere mit dem Alter der Befragten: Je jünger sie waren, desto geringer war die Ablehnung.

Als größte Störfaktoren wurden genannt: Abfälle in der Landschaft (87 Prozent), Kohle- bzw. Kernkraftwerke (79 Prozent), schlechte Beschilderung (75 Prozent) sowie Flug- und Verkehrslärm (75 bzw. 74 Prozent).

Eine weitere interessante Korrelation: Bezieher von Normalstrom fühlen sich von Windkraftanlagen stärker und von Kohle- und Kernkraftwerken weniger gestört als Ökostrombezieher, auch wenn sich ein Drittel davon durch Windkraftanlagen gestört fühlt. Besonders schlechte Noten erhielten Windkraftanlagen für ihre Dominanz im Landschaftsbild (98 Prozent), die Beeinträchtigung der Aussicht (77 Prozent) und den Lärm der Anlagen (53 Prozent). Gleichwohl wurden sie durchweg als notwendig, technisch, fortschrittlich und auffallend wahrgenommen.

 

zur Auswertung der Umfrage


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Kommentare (7)

  1. Ludwig Reiners
    Ludwig Reiners am 17.04.2015
    Offensichtlich eine bestellte Umfrage ohne repräsentativen Wert. Propaganda nach Wunsch des Auftraggebers.
  2. Wolfgang Neumann
    Wolfgang Neumann am 17.04.2015
    Jede Studie kann bekanntlich mit dem Ort der Studie, der Zeit der Studie und der Fragestellung gelenkt werden. Die Wissenschaftler die solche Studien erheben und verbreiten, sollten sich fragen, warum die Wanderer auf dem letzten Deutschen Wandertag im Fläming sich in Masse entsetzt über die Massenbebauung mit WKA geäußert haben. Die Wissenschaftler sollten auch mal beim ADFC Bundes- Vorstand nachfragen, was dort zum Ergebnis dieser Studie geäußert wird. Oder auch mal z.B. in der Wesermarsch oder im Bundesland BRB Vermieter von Ferienwohnungen fragen, die inmitten von Windindustriegebieten leben oder vermieten. Da werden aber ganz andere Meinungen geäußert. Oder ist die Wahrheit nicht gewollt?
  3. Heiko Recktenwald
    Heiko Recktenwald am 17.04.2015
    Die Umfrage geht vielleicht etwas am Thema vorbei. Fraglich ist vielleicht eher, was die Nachbarn denken. Da stoert schon das naechtliche Blinken.
  4. Thomas Plötz
    Thomas Plötz am 18.04.2015
    Windräder empfinde ich bei weitem nicht so störend wie Solarfelder.