Forscher-Idee vom „Haus der kleinen Forscher“: Der Planet in der Kiste

Die Menschheit verändert Landschaften schon sehr lange und gravierend. Wir legen Felder an, erschaffen Siedlungen, bauen Berge ab oder geben Flüssen einen neuen Verlauf. Landschaftsplaner gestalten die Eingriffe so, dass menschliche Bedürfnisse gedeckt, Natur und Landschaft dennoch nicht zu stark geschädigt werden. Das ist eine technische und ästhetische Aufgabe, in die Wissen aus der Biologie und Soziologie einfließt. Mit dem Bau ihrer eigenen Landschaft können die Mädchen und Jungen sowohl Materialerfahrung und Erfahrung in Statik sammeln. Sie können aber auch unterschiedliches Schönheitsempfinden erleben, und dass jedem andere Dinge wichtig sind. Außerdem bietet sich die Möglichkeit, Verantwortung für eine kleine Welt zu übernehmen.

© Stiftung „Haus der kleinen Forscher“

In der Bauecke, Buddelkiste oder mit Möbeln und Tüchern: Kinder bauen gerne Häuser, Straßen, Landschaften und Welten nach und verarbeiten in Rollenspielen Gesehenes und Erlebtes. Wie sähe die Welt aus, wenn Kinder sie erschaffen würden? Kommen darin Straßen, Flüsse und Bäume vor? In diesem Versuch bauen die Mädchen und Jungen eine Welt, wie sie ihnen gefällt.

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Kooperation mit dem „Haus der kleinen Forscher“

Der Versuch beginnt

Machen Sie einen Ausflug auf einen Hügel, einen Aussichtsturm oder in ein höheres Gebäude, von wo aus die Kinder einen Überblick in die nähere Umgebung haben. Lassen Sie die Kinder beobachten, wo es Erhebungen gibt, wo ein Fluss fließt, wo sich Gärten befinden, wie viele Häuser an einem Ort stehen und wo Straßen gebaut wurden.

Fragen Sie die Kinder, was ihnen auffällt und was sie aus der ihnen bekannten Landschaft mitnehmen würden, wenn sie einen ganz neuen Planeten besiedeln könnten. Finden sie Berge wichtig, Häuser oder Gärten? Mögen sie Bäume oder Tiere? Soll ein Fluss, See oder ein Meer vorhanden sein? Brauchen sie Straßen oder Schienen?

So geht es weiter

Stellen Sie den Kindern unterschiedliche Materialien und Obstkisten bereit, in denen sie ihre eigenen „Planeten“ erschaffen können. In die Kisten eine Plastiktüte oder Folie legen - und schon kann es losgehen: Der Planet braucht erst einmal einen Untergrund, zum Beispiel Erde oder Sand. Wie könnten daraus Hügel entstehen? Woraus sollten die Häuser sein? Die Kinder machen beim Bauen Erfahrungen, wie sie verschiedene Materialien miteinander verbinden, was sie brauchen, damit Höhlen nicht einstürzen, wie Berge befestigt werden oder wie das Wasser für einen See nicht gleich wieder verschwindet.

Fragen Sie die Kinder, wer auf ihrem Planeten wohnt und lassen Sie sie ihre Landschaft mit Pflanzen und Figuren besiedeln. Die Pflanzen könnten Triebe von Bäumen sein oder auch Saat, Gras oder Kräuter aus dem Garten. Vielleicht kann vorgezogenes Gemüse einziehen und die Bewohner später ernähren. Die Welten der Kinder entwickeln sich. Sie werden um- und ausgebaut, manche wieder verlassen oder von anderen besiedelt. Die Bewohner verschiedener Planeten könnten sich gegenseitig besuchen.

Idee zur Fortsetzung

Ermöglichen Sie es, dass ein Landschaftsplaner oder Garten- und Landschaftsbauer den Kindern davon berichtet, wie „richtige“ Welten geplant und gebaut werden.

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.haus-der-kleinen-forscher.de.


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