Wie die Digitalisierung die Arbeit in fast allen Branchen verändert
Industrie, Handwerk, Logistik, Land- und Gesundheitswirtschaft – keine Branche bleibt von der Digitalisierung unberührt. Technologische Fortschritte werden überall Jobprofile verändern, aber den Menschen nicht ersetzen können. Denn der Mensch bleibt der kreative Kopf hinter den Prozessen, bringt unkonventionelle Ideen in die Arbeit ein und trifft komplexe Entscheidungen.
Beispiel Automobilindustrie: Im Autowerk stehen die Roboter und schwenken die Arme im Takt. Wo früher Menschen am Fließband arbeiteten, schweißen heute smarte Maschinen Stahlteile zusammen, montieren Sitze und verschrauben Einzelteile.
Entgegen mancher Bedenken machen diese technischen Möglichkeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Jahr 2018 keineswegs überflüssig. Die Beschäftigungszahlen in der Automobilbranche entwickeln sich positiv. Die genaue Abstimmung zwischen menschlicher und automatisierter Arbeit macht die Produktion schneller und effizienter. Die Produktion wird präzise am Kundenwunsch ausgerichtet und trägt damit – auch aufgrund der Qualitätssicherung durch Mechanikerinnen und Mechanikern – zu einer hohen Nachfrage bei.
Vieh futtert nicht mehr als nötig
Die Innovationen in der Automobilindustrie sind für viele Branchen beispielhaft. Prozesse werden optimiert, neue Chancen eröffnen sich: Durch den Einsatz digitaler Technologien können Landwirte zum Beispiel ihr Vieh exakt bedarfsgerecht füttern und ihre Äcker düngen, ohne Ressourcen zu verschwenden. In der Logistik werden Lagersysteme mit autonomen Lastwagen kommunizieren können, deren Frachtführer die Fahrt nur noch überwachen und nicht mehr starr an Lenkzeiten gebunden sein werden.
In der Gesundheitswirtschaft werden Neuerungen zum Beispiel ermöglichen, dass chronisch kranke Patientinnen und Patienten häufiger ambulant betreut werden können. Dank drahtloser Vernetzung erhalten Ärztinnen, Ärzte, Pflegerinnen und Pfleger ein Signal, wann immer Patientinnen und Patienten menschliche Hilfe benötigen. Krankenhaus-Aufenthalte können seltener und kürzer werden.
Auch im Handwerk setzen immer mehr Betriebe in immer mehr Branchen auf moderne Technologien: Während Tischlerinnen und Tischler früher viel Zeit damit verbrachten, Holz zu sägen und Bretter zu hobeln, steuern einige heute bereits 3-D-Drucker. Sattlerinnen und Sattler können Pferderücken mit einem 3-D-Scanner vermessen - statt wie bisher mit Maßband und Schablonen. Und Elektronikerinnen und Elektroniker müssen längst nicht mehr nur Stromkabel verlegen, sondern können auch Haushaltsgeräte vernetzen und deren Steuerung per Tablet oder Smartphone ermöglichen.
Smarte Maschinen übernehmen harte und anstrengende Arbeiten
Auch in den Bereichen Arbeitssicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz trägt die Digitalisierung zu vielen Fortschritten bei: In der Industrie nehmen Maschinen den Menschen harte und anstrengende Arbeiten ab, schweißen, hämmern und tragen Lasten.
Einige Unternehmen testen mit Elektronik bepackte, sogenannte Exoskelette, die wie Kleidung getragen werden. Sensoren erkennen, wenn der Mensch zum Beispiel den Arm anwinkelt. Die Vorrichtungen können dabei helfen, Belastungen abzufedern, Schäden vorzubeugen und Zwangshaltungen zu vermeiden.
Technische Fortschritte erhöhen außerdem an vielen Stellen die Arbeitssicherheit und können dazu beitragen, dass sich Menschen in der Zusammenarbeit mit und in der Nähe von Robotern nicht verletzen.