Kfz-Mechatronikerin und Kfz-Mechatroniker

Ein Leben ohne Auto? Für viele Menschen ist das kaum vorstellbar. Einige sind sogar darauf angewiesen, um zur Arbeit oder zum Einkaufen zu fahren. Ist das Auto defekt, setzen sie auf die Hilfe von Kraftfahrzeug-Mechatronikerinnen und -Mechatronikern. Deren Auftrag: eine zügige und zuverlässige Reparatur.

Worum geht’s in diesem Beruf?

Reifen wechseln, Motoren ölen, Bremsen schmieren – Automonteure müssen auch heute das kleine Einmaleins der Fahrzeugwartung beherrschen. Doch die technologische Entwicklung macht vor der Automobilbranche keinen Halt: Autos, Motorräder, Busse, Lastwagen und andere Nutzfahrzeuge entwickeln sich kontinuierlich weiter und gleichen mittlerweile Hochleistungs-Rechnern auf Rädern. Der Automobilbereich ist zu einer echten Hightech-Branche geworden.

So verbergen sich hinter den Verkleidungen eines modernen Mittelklassewagens rund 70 Bordrechner. Egal, ob Einparkhilfe, Antiblockier-System, Klimaanlage oder Wegfahrsperre: Alle haben ihr eigenes Steuerungssystem. Kfz-Mechatronikerinnen und -Mechatroniker müssen verstehen, wie diese Systeme funktionieren und miteinander verknüpft sind. Nur dann können sie sie im Falle eines Defekts reparieren.

Bei der Fehlersuche in Fahrzeugen nutzen Kfz-Fachkräfte sogenannte Diagnosegeräte. Diese werden mit den Bordcomputern verbunden, lesen Fehlerspeicher aus und zeigen automatisch an, wo ein Defekt vorliegt. Die Ursache für den Defekt müssen Mechatronikerinnen und Mechatroniker allerdings selbst ermitteln und beheben: Maschinen assistieren bei der Diagnose, die Therapie aber bleibt in menschlicher Hand.

Fit für die Zukunft?

In der Automobilindustrie gehört Elektroantrieben und Hybridmotoren die Zukunft. Die Ausbildungsordnung zum Kfz-Mechatroniker und zur Kfz-Mechatronikerin wurde schon 2013 um zwei neue Schwerpunkte erweitert: Neben den klassischen Schwerpunkten Pkw-, Nutzfahrzeug- und Motorradtechnik können sich Auszubildende auch auf die System- und Hochvolttechnik einerseits und die Karosserietechnik andererseits spezialisieren.

In der Karosserietechnik geht es heute und in Zukunft nicht nur darum, nach einem Unfall die Dellen in Fahrzeugen auszubeulen. Vielmehr kommt es auch darauf an, die komplexen elektronischen Systeme zu reparieren, damit ein Unfallwagen später nicht nur wie neu aussieht, sondern möglichst auch wieder so gut funktioniert wie ein neues Auto.

Mit System- und Hochvolttechnik sind vor allem Elektro- und Hybridfahrzeuge ausgestattet. Während Mechatronikerinnen und Mechatroniker bei Autos und Motorrädern mit Verbrennungsmotor oft nur mit maximal 48 Volt im Bordnetz arbeiten, haben sie es bei Fahrzeugen mit moderner Hybrid- und Elektrotechnologie mit einer Spannung von bis zu 1.000 Volt zu tun. Ihre Aufgabe ist es, die komplexen Systeme am Laufen zu halten – Fehler analysieren, Software aktualisieren, ältere Autos mit neuen Technologien nachrüsten.

Kfz-Mechatronikerin und -Mechatroniker ist ein Job für echte Technik-Freaks. Es kommt immer darauf an, den Überblick über das gesamte technologische System des Fahrzeugs zu behalten. Denn nur dann können die Hochleistungsrechner auf Rädern zügig und zuverlässig instand gesetzt werden.