Verfahrenstechnologin und -technologe in Mühlen- und Getreidewirtschaft

Produzieren, untersuchen, beurteilen, lagern, dokumentieren: Technologinnen und Technologen in der Mühlen- und Getreidewirtschaft erwarten abwechslungsreiche Aufgaben. Sie führen einen der ältesten Berufe aus, den es in der Arbeitswelt gibt – und der früher schlicht Müller hieß. Verfahrenstechnologinnen und -technologen stellen grundlegende Produkte wie Futtermittel und Mahlerzeugnisse wie zum Beispiel Mehl her.

Worum geht’s in diesem Beruf?

Im Arbeitsalltag produzieren Verfahrenstechnologinnen und -technologen Mehl, Gewürze und Futtermittel und sorgen zusätzlich dafür, dass die Produkte richtig gelagert und vor Schädlingen geschützt werden. Neben dem Produktionsprozess müssen auch Verpackungsvorgaben und die Qualität der Erzeugnisse überwacht und kontrolliert werden.

Obwohl sich auch dieser Beruf im Laufe der Zeit verändert, bleiben die grundlegenden Fertigkeiten gefragt: Technisches Geschick, ein Sinn für Sauberkeit und körperliche Belastbarkeit sollten beim interessierten Nachwuchs vorhanden sein. Auch chemisches und biologisches Verständnis spielen beim Umgang mit Lebensmitteln eine wichtige Rolle.

Zwei Fachrichtungen sorgen dafür, dass sich Verfahrenstechnologinnen und -technologen in der Mühlen- und Getreidewirtschaft spezialisieren können. Beschäftigte der Fachrichtung Müllerei sind für die Kontrolle, das Lagern und die Herstellung von Futtermitteln zuständig und arbeiten in Mühlen und Futtermittelwerken. Spezialistinnen und Spezialisten der Fachrichtung Agrarlager dagegen sind in Lagerbetrieben und bei Saatgut-Herstellern tätig.

Fit für die Zukunft?

Mehlsäcke schleppen und Getreidekörner per Hand mit dem Mörser aufbrechen: Was für den Müller früher harte körperliche Arbeit bedeutete, wird heute größtenteils durch vollautomatisierte Prozesse geregelt – beispielsweise durch für die Zerkleinerung von Mahlgut genutzten Walzenstühle. Aus diesem Grund benötigen Betriebe umfassend ausgebildete Fachkräfte, die sich neben dem Handwerk auch für Computer und technische Arbeitsgeräte interessieren.

Den beiden Fachrichtungen Müllerei und Agrarlager gemeinsam ist dabei der Blick über den Tellerrand: Neben den grundlegenden Tätigkeitsbereichen erfordert der Beruf heute noch viel mehr. Denn Betriebswirtschaft ist für eine Verfahrenstechnologin bzw. einen -technologen genauso wichtig wie der Umwelt- und Verbraucherschutz und die Kundenorientierung.

Auch wenn sich das Berufsbild in den letzten Jahren stark technifiziert hat, ist eines gleich geblieben: Wer sich für den Beruf interessiert, sollte die nötigen gesundheitlichen Voraussetzungen mitbringen. Egal ob je nach Produkt in Getreide-, Gewürz-, Schäl-, Öl- oder Futtermühlen gearbeitet wird – eine Allergie gegen Mehlstaub sollten zukünftige Verfahrenstechnologinnen und -technologen nicht mitbringen.