Zweiradmechatroniker und -mechatronikerin

Den Elektromotoren gehört – nicht nur im Auto – die Zukunft. Auch Motor- und Fahrräder werden immer häufiger mit elektrischen Antrieben ausgerüstet. Nicht allein dadurch verändert sich die Arbeit von Zweiradmechatronikerinnen und Zweiradmechatronikern grundlegend.

Worum geht’s in diesem Beruf?

Sie arbeiten in Fabriken, Werkstätten und Geschäften und reparieren, warten und verkaufen Motor- und Fahrräder: Zweiradmechatronikerinnen und Zweiradmechatroniker beantworten Fahrerinnen und Fahrern alle wichtigen Fragen zu ihren Gefährten – und helfen, wenn der Motor mal stottert oder die Kette reißt.

Von der Bremsenmechanik über Schraubensicherungen bis hin zu Fahrwerksystemen müssen die Monteurinnen und Monteure alle Feinheiten von Zweirädern beherrschen – sei es für die Rennmaschine, den Motorroller, das Mountainbike oder das Kinderrad. Erst im dritten Ausbildungsjahr spezialisieren sich angehende Fachkräfte auf die Motorrad- oder die Fahrradtechnik.

Fit für die Zukunft?

Motoren dröhnen, Bremsen quietschen, Reifen qualmen – auf diese Klischees lässt sich das Motorrad von heute nicht mehr reduzieren. Denn genau wie beim Fahrrad durchläuft die Technik gegenwärtig einen fundamentalen Wandel: Immer mehr Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer steigen aufs Pedelec um und lassen sich von einem Elektromotor unterstützen.

Gleichzeitig gewinnt der Umweltschutz auch bei Motorradfahrerinnen und Motorradfahrern eine wachsende Bedeutung und beschert Maschinen mit Elektroantrieben eine kontinuierlich steigende Nachfrage. Zweiradmechatronikerinnen und -mechatroniker müssen sich deshalb mit Elektromotoren genauso gut auskennen wie mit Verbrennern.

Insgesamt steckt in Motorrädern der heutigen Generation immer mehr Elektronik. Zahlreiche Zusatzsysteme und elektronische Bauteile wie Schaltassistenten, elektronische Federungen und Navigationsgeräte werden zu komplexen vernetzten Fahrzeugsystemen verknüpft. Mechatronikerinnen und Mechatronikern bieten sie interessante und anspruchsvolle neue Aufgabengebiete.

Nachdem klassische Werkzeuge wie Kombischlüssel, Lötkolben und Seitenschneider für die Wartung von Maschinen älterer Generationen reichten, nutzen Monteurinnen und Monteure heute immer häufiger zusätzlich softwarebasierte Diagnosegeräte. Sie können damit automatisch Fehler in der Elektronik ermitteln und schnelle und präzise Ergebnisse erzielen. Sogar die gesamte Fahrzeughistorie – von der Herstellung über Reparaturen bis hin zu Öl- und Reifenwechseln – können sie mit einigen Geräten dokumentieren.

Geändert haben sich auch die Sicherheitsanforderungen bei der Arbeit und der Nutzung von Motorrädern: Während die Fachkräfte bei Maschinen mit Verbrennungsmotor oft nur mit maximal 48 Volt im Bordnetz arbeiten müssen, reparieren und warten sie Elektro-Motorräder mit Hochvolttechnik und 400 Volt Spannung. Nötig ist dazu eine Qualifikation in der Arbeit mit Hochvoltsystemen, die 2014 Eingang in die neue Ausbildungsordnung gefunden hat.