Wirtschaft in Berlin und Brandenburg profitierte vom Bereich Künstliche Intelligenz

Berlin-Brandenburg verweist Bayern und NRW auf die Plätze: 28 Prozent der deutschen Unternehmen aus dem KI-Bereich sind in der Hauptstadtregion ansässig.

Die Region Berlin-Brandenburg profitiert ökonomisch von der Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI). Fast die Hälfte der deutschen KI-Unternehmensgründungen erfolgt dort. Mittlerweile entwickeln mehr als 200 Berlin-Brandenburger Unternehmen Innovationen mit Künstlicher Intelligenz. Ihre 4.900 Beschäftigten erwirtschaften rund acht Prozent des Umsatzes im Bereich der Daten- und Softwaredienstleister. Die Zahlen stammen aus einer aktuellen Studie der Technologiestiftung Berlin. Diese kommt zu dem Ergebnis, dass Berlin-Brandenburg im bundesweiten Vergleich vorne liegt.

Sprach- und bildverstehende, autonome und kollaborative KI-Systeme bestimmen maßgebliche Entwicklungen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT). KI, vor wenigen Jahren noch ein Nischenfach der Informatik, hat sich in den letzten Jahren zum Innovationstreiber entwickelt. Mittlerweile „lernen“ Datenverarbeitungssysteme, treffen auf der Grundlage der Daten Entscheidungen, kommunizieren mit anderen Maschinen und imitieren menschliche Intelligenz.

Gesundheitsapps werten die Vitaldaten aus. Internetsuchmaschinen „lesen“ Bilder. Diese beiden Beispiele richten sich an Konsumentinnen und Konsumenten. KI verändert zurzeit aber vor allem Geschäftsprozesse und Produktion. Hier liegt auch der Schwerpunkt der Berliner KI-Unternehmen. 36 Prozent arbeiten im Bereich Business Intelligence / Prozessmanagement und erwirtschaften 43 Prozent des Umsatzes der KI-Unternehmen. Es folgen die Bereiche Gesundheit, wo 10 Prozent der Unternehmen tätig sind und 15 Prozent des Umsatzes erwirtschaften, sowie Mobilität mit 9 Prozent der Unternehmen und einem Umsatzanteil von 14 Prozent.

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Innovative Betriebe ziehen Venture Capital an (VC). Die Hauptstadt verzeichnet ein im Vergleich mit Deutschland als auch mit Frankreich und Großbritannien deutlich über dem Durchschnitt liegendes VC-Engagement. Der Großteil verteilt sich auf fünf Großbetriebe, die keine typischen Repräsentanten des eher kleinteiligen Berliner KI-Bereiches darstellen. Insgesamt zeichnet sich laut der Studie der Standort durch innovative Unternehmen und eine international wahrgenommene Gründerszene aus. Begünstigt wird die Entwicklung zudem durch eine große und diverse Forschungslandschaft. Mit rund 0,5 Milliarden Euro erzielen die KI-Unternehmen der Region bereits relevante Umsätze. Zudem kann die Anwendung von KI-Systemen die Modernisierung einer Vielzahl möglicher Anwenderbranchen unterstützen.

Die Studie konnte aktuelle deutschlandweit 458 Unternehmen im KI-Umfeld identifizieren. 28 Prozent der Betriebe stammen aus Berlin-Brandenburg, 17 Prozent aus Bayern und 15 Prozent aus NRW. 2005 lagen die Berlin-Brandenburger Unternehmen noch bei 9 Prozent. In der Folge entwickelte sich bundesweit eine Gründerwelle – wobei es fast die Hälfte der 139 neu gegründeten Unternehmen nach Berlin-Brandenburg zog.

04.09.2018