Orthopädietechnik-Mechaniker und -Mechanikerin

Sie helfen kranken, verletzten und behinderten Menschen. Orthopädietechnik-Mechaniker und -Mechanikerinnen produzieren und montieren, was Menschen das Leben erleichtert – von Fußeinlagen über Beinprothesen bis hin zu speziell angefertigten Rollstühlen.

Worum geht’s in diesem Beruf?

Auch wenn der Beruf derzeit einen dynamischen Wandel durchläuft – zentraler Bestandteil bleiben Gespräche mit Patientinnen und Patienten, mit denen Mechaniker und Mechanikerinnen die Größe und Funktionalität ihrer Produkte detailliert abstimmen.

Die Fachkräfte müssen sich deshalb nicht nur in Anatomie, Pathologie, Physiologie und Biomechanik sehr gut auskennen. Sie benötigen außerdem ein ausgeprägtes Gespür für die Sorgen der Menschen und großes handwerkliches Geschick bei der Produktion und Montage.

Orthopädietechnik-Mechaniker und -Mechanikerinnen arbeiten in Werkstätten von Sanitätshäusern, Krankenhäusern oder externen Dienstleistern und besuchen die Patientinnen und Patienten zu Hause. Bedeutsam ist auch die Zusammenarbeit mit Ärztinnen und Ärzten: Ihre Diagnosen bilden die Grundlage für die Arbeit der Mechanikerinnen und Mechaniker.

Fit für die Zukunft?

Messen, formen, herstellen, anprobieren – in allen Arbeitsphasen bietet die Digitalisierung neue Möglichkeiten. Sie kann die Arbeit der Mechaniker und Mechanikerinnen erleichtern und den Komfort für Patientinnen und Patienten erhöhen. Die neuen Technologien sind dabei Werkzeuge, die ohne das Fachwissen ihrer Anwenderinnen und Anwender nutzlos bleiben.

Dies beginnt schon bei der Vermessung der Körperteile. Während bislang häufig Gipsabdrücke von Händen, Füßen, Armen oder Beinen hergestellt werden, können Körperteile in vielen Fällen schon jetzt mühelos gescannt werden. Orthopädische Schuheinlagen kommen heute oft aus dem 3-D-Drucker, nachdem Mechaniker und Mechanikerinnen Einlagen zuvor aus Leder, Kunststoffen und Metallen formten - und dabei mit Hammer, Zange und Raspel werkelten.

Ihre Daten schicken die Fachkräfte heute in ein Druckwerk, wo 3-D-Drucker maßgeschneiderte Stützen oder Prothesen produzieren. Prothesen können dadurch in Form und Funktionalität immer stärker originalen Körperteilen gleichen. Während 3-D-Drucker den Fachkräften bei der Herstellung Arbeit abnehmen können, kommt es bei der Anprobe, Wartung und Montage - wie gewohnt - ganz auf den Menschen an: Denn bis ein Stützstrumpf passend sitzt und ein Mensch mit einer Beinprothese sicher läuft, ist die Hilfe von Orthopädietechnik-Mechanikern und -Mechanikerinnen unersetzlich.