Arbeiten Forscher auf der ganzen Welt zusammen?

Portrait Dr. Propping Peter Propping, Institut für Humangenetik, Universität Bonn

„Jeder möchte einen wichtigen Beitrag zur Lösung des Problems liefern.“

Forscher vieler Länder arbeiten auf verschiedensten Gebieten der Wissenschaft zusammen. Ein Beispiel ist die moderne genetische Krankheitsforschung. An der Entstehung der meisten Krankheiten – z. B. Rheuma, Diabetes, Anfallskrankheiten, seelische Krankheiten, allergische Krankheiten, sogar an Infektionen – sind Erbanlagen irgendwie beteiligt. Vererbt wird eine mehr oder weniger große Krankheitsneigung. Es hängt von äußeren Einflüssen ab, etwa Ernährung, Lebenserfahrungen, Entzündungen, ob aus der angeborenen „Schwäche“ eine Krankheit wird. Die erbliche Neigung setzt sich häufig aus einer komplizierten Kombination von Erbanlagen zusammen, die in einem Menschen zusammengekommen sind. Der Beitrag einer einzelnen Erbanlage zur Krankheit ist meist gering. Zum Nachweis des Zusammenhangs zwischen den Erbanlagen und einer bestimmten Krankheit werden oftmals Blutproben von vielen tausend Patienten benötigt. Dafür ist die Zusammenarbeit von vielen Forschern nötig, die in ihren Ländern auch die Blutproben gesammelt haben. Die biometrische Analyse der genetischen Daten ist kompliziert. Auch dafür sind Arbeitsteilung und Zusammenarbeit nötig. Trotz aller Kooperation gibt es durchaus Wettbewerb zwischen den Forschern. Jeder möchte einen wichtigen Beitrag zur Lösung des Problems liefern oder gar den Schlussstein setzen. Am Ende ist der in internationalen Kooperationen erfolgreich, der auf einem tüchtigen „Zuhause“ aufbauen kann.