Macht das Internet gesund oder krank?

Karl Mann, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin, Mannheim

„Das Internet bietet eine ganze Reihe von Möglichkeiten zur gesundheitlichen Aufklärung.“

Das Internet leistet sowohl einen Beitrag zur Gesundheit als auch zur Krankheit. Natürlich kann es keinen Kranken heilen, aber es bietet eine ganze Reihe von Möglichkeiten: Etwa im Bereich der gesundheitlichen Aufklärung. Gleichwohl entstehen gerade durch die Masse der ungesicherten, widersprüchlichen und teilweise unseriösen Informationen im Internet wieder neue Probleme und Unsicherheiten.

Jugendliche finden im Internet vielseitige Möglichkeiten sich auszuprobieren, soziale Kontakte zu schließen oder sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Gerade in der Phase der Pubertät kann der Dialog mit Gleichaltrigen und das sich ausprobieren für die persönliche Entwicklung wichtig sein. Älteren Menschen, die nicht mehr so mobil sind, bietet das Internet gute Chancen und Möglichkeiten, Kontakt zur Welt, aber auch zur Familie und Freunden zu halten.  Demgegenüber steht, dass sich übermäßiger Internetkonsum hinderlich auswirken kann. Beispiele dafür reichen von der Vernachlässigung sozialer Kontakte über die Flucht in eine virtuelle Welt, ungesunder Ernährung und Bewegungsmangel bis hin zu einer echten Abhängigkeit vom Internet mit unkontrolliertem und exzessivem Gebrauch.