Energiemanagement funktioniert auch in Dörfern
Kostensenkungen zwischen sieben und neun Prozent sind möglich
Städte und Kommunen haben einen großen Energiebedarf. Mit klugem Management lässt er sich steuern; viel Geld kann so gespart werden. Dass von einem solchen Konzept auch Dörfer mit geringem Verbrauch profitieren, zeigt ein jetzt abgeschlossenes Projekt von Forschern des Fraunhofer-Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) in Kassel. Sie entwickelten ein Energiemanagementsystem für kleinere Gemeinschaften und unterwarfen es einem Praxistest. Ergebnis: Die Gesamtenergiekosten konnten um rund sieben bis neun Prozent gesenkt werden.
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Als Testgelände wählten die Forscher den Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) am Eichhof bei Bad Hersfeld, eine Informations- und Weiterbildungseinrichtung. Der LLH besteht aus zahlreichen Einheiten, darunter Wohn- und Verwaltungsgebäuden, Ställen, Werkstätten und Laboren. Er hat einen ähnlichen Energiebedarf wie ein Dorf. Die Forscher wählten acht Einheiten aus, deren Energieverbrauch sie maßen und steuerten. Dazu gehörten unter anderem die Schrotmühle zur Produktion von Tierfutter und das Rührwerk für Gärreste.
Den Großteil der Energie bezieht der Eichhof von den Stadtwerken Bad Hersfeld. Daneben integrierten die IWES-Experten auch die Leistung einer biogasbetriebenen Mikrogasturbine sowie drei Photovoltaikanlagen in den Energiemix.
Über vier Monate hinweg wurden zwei Modelle getestet. Das Modell „Spitzenlastmanagement“ verringerte die Spitzenlast und die Gesamtenergiekosten um rund sieben Prozent. Beim Modell „Variable Tarife“ wurde der Energieverbrauch auf die jeweiligen Spotmarktpreise der Leipziger Energiebörse abgestimmt; rund neun Prozent Kosten konnten so eingespart werden. Die IWES-Forscher können sich nun vorstellen, dass aus dem Energiemanagementsystem ein Geschäftsmodell entwickelt werden könnte.

in Kooperation mit dem idw - Informationsdienst Wissenschaft
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