Flüchtlinge: Bei kleinen Wohneinheiten ist Unterstützung der Nachbarn größer

Gemeinschaftsunterkünfte sorgen für geringere Akzeptanz bei der Bevölkerung

Wohl oder übel werden zurzeit die meisten Flüchtlinge in Deutschland in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht, darunter Turnhallen oder ehemalige Kasernen. Dies erschwert aber nicht nur die Integration der Schutzsuchenden, sondern sorgt auch für eine geringere Unterstützung und Akzeptanz bei den Anwohnern. Besser wäre eine frühzeitige und langfristige dezentrale Unterbringung der Flüchtlinge. Das ist das Ergebnis einer von der Robert Bosch Stiftung herausgegebenen Studie. Darüber hinaus empfehlen die Autorinnen, die Nachbarschaft rechtzeitig und ausführlich zu informieren und so gut wie möglich einzubinden. Dazu gehört aus ihrer Sicht auch ein intensiver Austausch zwischen Behörden und ehrenamtlichen Helfern. Letztere dürften keinesfalls nur auf die Rolle von Unterstützern reduziert werden, die lediglich bei Engpässen gebraucht würden.

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Anhand mehrerer Fallbeispiele wird in der Studie gezeigt, wo Probleme bei der Flüchtlingsunterbringung liegen und wie sie gelöst werden könnten. Die Wissenschaftlerinnen führten dazu eine Reihe von Gesprächen mit Vertretern der Kommunalverwaltung und -politik, Integrationsfachleuten und ehrenamtlichen Beteiligten. Sie schlagen vor, Flüchtlinge so rasch wie möglich in das Gemeinschaftsleben vor Ort einzubeziehen durch Patenschaften, Freizeitangebote oder ehrenamtliche Tätigkeiten.

Insgesamt zieht die Studie, die vom Zentrum Technik und Gesellschaft an der TU Berlin in Zusammenarbeit mit dem Institut für Protest- und Bewegungsforschung und dem Institut für Demokratische Entwicklung und Soziale Integration durchgeführt wurde, ein positives Fazit: Zahlreiche Länder und Kommunen machten Flüchtlingen bereits vielfältige Integrationsangebote, auch wenn über deren Aufenthaltsstatus noch gar nicht entschieden sei. Die Robert Bosch Expertenkommission zur Neuausrichtung der Flüchtlingspolitik wird die Ergebnisse der Studie in ihre Arbeit einbeziehen.

zu weiteren Informationen zur Studie „Die Aufnahme von Flüchtlingen in den Bundesländern und Kommunen“

Download der Studie „Die Aufnahme von Flüchtlingen in den Bundesländern und Kommunen“


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