Temperaturanstieg um zwei Grad: Das passiert in Europa

IMPACT2C: Interaktiver Atlas simuliert die Folgen des Klimawandels

Staats- und Regierungschefs aus 196 Ländern sitzen gerade in Paris auf der  21. Weltklimakonferenz zusammen und beraten über den Klimawandel und seine Folgen. Zu den Themen zählt auch das Zwei-Grad-Ziel, das 2010 auf der UN-Klimakonferenz von Cancun als rechtlich bindend anerkannt wurde. Dieses Ziel nahmen Wissenschaftler aus 29 Forschungsinstituten in den vergangenen vier Jahren im Rahmen des EU-Projektes IMPACT2C ins Visier und entwickelten hierzu einen interaktiven Atlas. Mit wenigen Klicks lässt sich online verfolgen, wie eine globale Erwärmung von nur zwei Grad Celsius viele Lebensbereiche verändert.

Dr. Daniela Jacob (GERICS): „Eine Erwärmung um zwei Grad Celsius wird viele Lebensbereiche verändern.“ © Christian Schmid / HZG

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Das Projekt IMPACT2C hat untersucht, wie sich der Temperaturanstieg auf Klima, Energie, Gesundheit, Land- und Forstwirtschaft sowie Ökosysteme, Wasser, Tourismus und Küsten in Europa und sensiblen Regionen außerhalb Europas auswirkt. Es zeigt sich, dass die Erwärmung nicht nur Afrika und die Inselstaaten trifft. Auch in Europa können die Temperaturen in bestimmten Regionen um zwei Grad steigen, was zu Hitzewellen und vermehrten Starkniederschlägen führt. Für die Hafenstadt Dublin prognostizieren die Forscher steigende Hochwasserschutzkosten um 50 Prozent, nicht so für Amsterdam, Rotterdam und Hamburg.

Während sich der Klimawandel insgesamt negativ auf die weltweite Landwirtschaft auswirken werde, können die Europäer ihre Produktion den Berechnungen nach um bis zu 30 Prozent steigern. Der weltweite Effekt werde durch die bis dahin zu erwartende technologische Weiterentwicklung in Europa überkompensiert. „Dies veranschaulicht, wie wichtig es ist, in Bezug auf mögliche Klimawandelfolgen das betrachtete System ganzheitlich zu simulieren und nicht nur einzelne Komponenten daraus zu betrachten“, betont Dr. Daniela Jacob. Die Direktorin des Climate Service Center Germany (GERICS) in Hamburg hat das Projekt koordiniert. 

Die Klimaforscherin Jacob hofft, mit dem Projekt IMPACT2C und dem Web-Atlas die Diskussionen auf der COP21 nachhaltig zu bereichern. Paris müsse das Zwei-Grad-Ziel noch einmal ausdrücklich bestätigen. „Bei einem stärkeren Temperaturanstieg als zwei Grad Celsius wäre es deutlich schwieriger, mit den Folgen umzugehen“, betont Frau Dr. Daniela Jacob. Auch das zeigt der IMPACT2C Web-Atlas an einigen ausgewählten Fallstudien.

 Zu weiteren Informationen: IMPACT2C Web-Atlas


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