Soja pflanzen für die Wissenschaft

Hobbygärtner für Experiment gesucht – Bedarf in Deutschland steigt

Gärtnern als Hobby ist längst nicht mehr der Landbevölkerung vorbehalten, sondern hat mit dem Trend zum Urban Gardening verstärkt Einzug in die Städte gehalten. Hier wie dort können Hobbygärtner nun an einem Projekt zur Sojazüchtung teilnehmen, das die Universität Hohenheim plant. Ziel ist es herauszufinden, an welchen Standorten welche Sojasorten gedeihen. „Egal ob Schrebergarten in der Stadt oder Bauerngarten: Rund sechs bis zwölf Quadratmeter Fläche reichen aus, um sich an der Studie zu beteiligen“, sagt Volker Hahn von der Landessaatzuchtanstalt an der Hochschule, die bei dem Projekt mit einem Tofu-Hersteller zusammenarbeitet.

Soja wächst bevorzugt in wärmeren Regionen. Forscher der Universität Hohenheim wollen nun herausfinden, ob es auch anderswo gedeiht, und suchen deshalb für eine Studie 1000 Hobbygärtner. © 1000gaerten.de

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Bislang wächst Soja in Deutschland nur in wenigen wärmeren Regionen. Der Bedarf ist groß, deshalb wollen die Forscher der Frage nachgehen, ob der Anbau auch in anderen Gegenden möglich ist und welche ertragreichen Sorten sich womöglich für kühlere Standorte eignen. Denn Soja ist nicht gleich Soja: Für die Herstellung von Tofu beispielsweise sind andere Sorten notwendig als für Viehfutter.

Wobei Hahn die Ansicht vertritt: „Eigentlich ist Soja mit seinem hochwertigen Eiweiß viel zu schade für Viehfutter.“ Gesucht werden 1.000 Hobbygärtner aus verschiedenen Teilen Deutschlands, um den Anbau von insgesamt 1.000 Zuchtstämmen der Landessaatzuchtanstalt und 20 Sojasorten zu testen. Jeder Zuchtstamm soll bei jeweils zehn Gärtnern in unterschiedlichen Regionen angebaut werden. Bis zum 28. Februar können sich Interessierte auf www.1000Gärten.de bewerben. Über Internet und E-Mail erhalten die Teilnehmer eine Anleitung, die erfassten Informationen geben sie online in eine Datenbank ein.

Wichtig für die Forscher sind morphologische Daten zu Pflanzenlänge, Verzweigung, Blatt- und Blütenfarbe, der Zeitpunkt der Blüte beziehungsweise Reife und die Zahl unter anderem der Hülsen der Pflanze, um den Ertrag abschätzen zu können. Die Hobbygärtner wiederum profitieren davon, dass Soja als Leguminose Stickstoff im Boden bindet und so dessen Qualität verbessert. „Und nicht zuletzt dient Soja, das nicht über den Umweg der Fleischproduktion im menschlichen Magen landet, auch dem Klimaschutz“, hebt Hahn hervor.

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