Stau vermeiden: Autos warnen sich gegenseitig

Kooperatives autonomes Fahren vor allem im Stadtverkehr unverzichtbar

Die Autos erkennen Fußgängerwege und Ampeln, sie können selbstständig abbiegen und eine Ausfahrt nehmen: Autonomes Fahren ist längst keine Utopie mehr. Noch unbeantwortet sind aber viele Fragen zur Kommunikation automatisierter Fahrzeuge untereinander und mit ihrer Umwelt. Gerade im innerstädtischen Verkehr mit Fußgängern, Radfahrern und Autos auf engstem Raum ist dies eine Herausforderung. Ein Projekt der Universität Ulm hat sich des Themas angenommen und ein Team aus Ingenieuren, Informatikern und Psychologen versammelt. Zur Verfügung stehen zwei Testautos, die dank einer Ausnahmegenehmigung des Regierungspräsidiums deutschlandweit auf öffentlichen Straßen fahren dürfen.

Zwei Testautos
Noch sind sie nur zu Testzwecken unterwegs. Aber vielleicht schon bald können sich auch Menschen ohne Führerschein von intelligenten Autos von einem Ort zum anderen chauffieren lassen. ©Eberhardt/Universität Ulm

Neues aus der Wissenschaft

Halbleere Fußgängerzone von oben

Aktuelle Meldungen

Entdecken Sie weitere aktuelle Meldungen aus der Wissenschaft.

„Mit den beiden Versuchsfahrzeugen wollen wir vor allem das kooperative hochautomatisierte Fahren erforschen“, erklärt Studienleiter Professor Klaus Dietmayer. Die Autos sollen künftig auch ihr Fahrverhalten aufeinander abstimmen können, einander zum Beispiel vor Staus warnen. Viel Technik ist dafür vonnöten. Im zweiten, jetzt in Betrieb genommenen Testfahrzeug wurden sieben Radare, fünf Kameras und ein Laserscanner eingebaut. Sensoren senden pausenlos Daten an drei im Auto integrierte Rechner, die die Situation bewerten, sinnvolle Handlungen planen und schließlich Gaspedal, Bremse und Lenkung ansteuern. Demnächst soll dies dann auch in Abstimmung mit anderen Autos geschehen. Zum Beispiel könnten sie über Funk Daten zu Position, Geschwindigkeit und Handlungsplanung austauschen.

Darüber hinaus beschäftigen sich die Ingenieure mit der Frage, wie Absichten und Wünsche anderer Verkehrsteilnehmer durch Sensoren und verarbeitende Algorithmen erkannt und bei der Handlungsplanung der Versuchsfahrzeuge berücksichtigt werden können. Aufgabe der Psychologen ist es, einen Weg zu finden, das Fahrverhalten des jeweiligen Fahrzeugführers zu integrieren: Wie viel Kontrolle will er an sein Auto abgeben? Welche Entscheidungen behält er sich selbst vor? In den Ulmer Testfahrzeugen jedenfalls muss nur ein Knopf oder das Bremspedal betätigt werden, wenn der Fahrer wieder die Kontrolle übernehmen will.

 

zu weiteren Informationen


Logo des idw

 

in Kooperation mit dem idw - Informationsdienst Wissenschaft


Weitere Informationen

Metadaten zu diesem Beitrag

Schlagworte zu diesem Beitrag:

  • #Mobilität
  • #Nachhaltigkeit
  • #Stadt
  • #Ulm
  • #idw
  • #Universität Ulm

Mehr zum Themenfeld:


Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!