Windbaum erzeugt Ökostrom mitten in Paris
Innovative Windräder fügen sich in das Stadtbild ein
In Zukunft könnten „Windbäume" auch die Freiflächen und Alleen deutscher Städte säumen. Als Vorbild dient ein erster Prototyp, der im Mai 2015 auf der Place de la Concorde in Paris installiert wird. Auf den ersten Blick erscheint die Innovation der französischen Firma “NewWind" als Baum. Auf den zweiten Blick entpuppt sich die elf Meter hohe Stahlkonstruktion als kleines Kraftwerk mit 72 Miniwindrädern.

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Windkraft- oder Solaranlagen sind bisher nur schwer in Stadtbilder zu integrieren. Designer und Forscher haben verschiedene Ideen entwickelt, um dieses Problem zu lösen. Transparente Solarplatten werden als Fenster in Gebäuden oder weiße Sonnenkollektoren als Fassadenteile erprobt. Bei der Entwicklung des „Windbaumes" galt es, die Lärmemissionen, das Design und die Größe an die urbane Umgebung anzupassen.
Der „Windbaum" wird von vertikalen Miniwindrädern „betrieben". Weht Wind, kann diese neuartige Konstruktion jede Bewegungsenergie in einem 360°-Radius nutzen und fast lautlos Energie produzieren. Kabel und Generatoren sind in den „Blättern und Ästen" eingebaut, so dass die Windenergieanlage nahezu geräuschlos arbeitet und wenig Raum einnimmt. Das biomimetische Design des „Windbaumes" integriert sich problemlos in urbane wie ländliche Milieus. So ein Minikraftwerk erbringt eine maximale Leistung von 3,1 kW. Das reicht aus, um beispielsweise die benachbarte Straßenbeleuchtung mit Strom zu versorgen. Dafür läuft die Anlage auch dann noch, wenn die großen Räder über Land längst stillstehen. Der „Windbaum" läuft 320 Tage im Jahr bei einer Lebensdauer von 25 Jahren, schätzt Jérôme Michaud-Larivière, der Gründer von „NewWind".

in Kooperation mit dem idw - Informationsdienst Wissenschaft
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