Junge Forschende beim Hochschulwettbewerb im Wissenschaftsjahr 2018 ausgezeichnet

Eine Jobmesse mit Berufen der Zukunft, offene Diskussionsveranstaltungen in Caféhaus-Atmosphäre und Wissenschaft als Teil des städtischen Lebens – diese Kommunikationsideen überzeugten die Jury beim Hochschulwettbewerb 2018. Ausschlaggebend waren dabei sowohl die Projektumsetzungen als auch die Frage, welchen Projekten es am besten gelang, die gesellschaftliche Relevanz ihrer Forschung einem breiten Publikum deutlich zu machen. Im April waren bereits 15 Teams für ihre Kommunikationsideen zum Thema des Wissenschaftsjahres 2018 – Arbeitswelten der Zukunft mit je 10.000 Euro prämiert worden. Sie hatten bis Ende November Zeit, ihre Ideen mit Hilfe des Preisgeldes in die Tat umzusetzen. Die zweite Begutachtungsrunde entschieden Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern aus Berlin, Gießen und Kassel für sich und wurden nun im Rahmen der Arbeitsforschungstagung 2018 des Fraunhofer IAO in Stuttgart für die Umsetzung ihrer Projekte ausgezeichnet.

Mit dem Hochschulwettbewerb ruft Wissenschaft im Dialog junge Forschende zum direkten Dialog mit der Öffentlichkeit auf. Sie sollen mit ihren Projektbeiträgen Forschung nicht nur verständlich machen, sondern auch zeigen, warum sie für die Gesellschaft wichtig ist. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert den Hochschulwettbewerb im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2018.

Die „Zukunftsbauer“ vom Institut Futur der Freien Universität Berlin wollen wissenschaftliches Zukunftsdenken an junge Menschen weitergeben. Hierfür entwickelte das Team ein interaktives Konzept für die Studien- und Berufsorientierung. Die dafür entworfenen Unterrichtsmaterialien kamen in einem Pilotprojekt an der Sekundarschule St. Franziskus in Berlin zum Einsatz. Die Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse begaben sich auf eine Reise in Berufsfelder der Zukunft. Dabei machten sie sich mit Kernbegriffen der Zukunftsforschung vertraut und tauschten sich über eigene Wünsche und Ängste aus. Hierzu entwarfen sie Zukunftsszenarien und dachten über ihre Rolle in den Arbeitswelten der Zukunft nach. Höhepunkt des Pilotprojekts: Eine Jobmesse der Zukunft, auf der die Schülerinnen und Schüler die neuen Berufsbilder ihren Eltern präsentierten. Dem Projektteam gelang es außerdem, zahlreiche Kooperationspartner zu gewinnen und seine Idee auf Messen und Tagungen weiterzutragen.

„The Future of Labour“ ist ein Projekt aus dem Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen. Der Titel verrät, um welches Berufsfeld es geht: „To be in labour“ bedeutet im Englischen auch „in den Wehen liegen“. In ganz Deutschland veranstaltete das Projektteam moderierte Gruppengespräche in öffentlichen Räumen. Dort trafen sich alle, die beruflich mit Geburten zu tun haben: Hebammen, Forschende, Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte, soziale und beratende Berufe sowie Eltern.

Ziel des Projekts: Fachwissen und Erfahrungswissen an einen Tisch bringen, um sich über den Wandel des Berufsfeldes durch Wissenszuwachs und technische Veränderungen auszutauschen. Als partizipatives Forschungsprojekt an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis möchte „The Future of Labour“ somit soziale Wirklichkeiten unter Einbeziehung vieler Akteure gemeinsam untersuchen und verbessern.

Zukunftsorientierte Forschung in die Stadtgesellschaft tragen – das war das Ziel des Projekts „Zurück in die Zukunft der Arbeit 2070“ aus dem Fachgebiet Entrepreneurship Education an der Universität Kassel. Hierzu initiierte das Projekt eigene Dialogveranstaltungen mit lokalen Kooperationspartnern und bereicherte zudem zahlreiche weitere öffentliche Veranstaltungen. So konnten die Besucherinnen und Besucher des Kasseler Altstadtfestes am Projektstand eine „Zeitschleuse“ betreten und aktuelle Veränderungen von Berufsbildern auf den Grund gehen. Ihre Passion für Wissenschaftskommunikation konnten die jungen Forschenden auch an ihre Studierenden weitergeben, die sich in einem Seminar mit dem Thema auseinandersetzten und sich für das Projektarbeit engagierten. Höhepunkt des Projekts war ein abschließender Fotowettbewerb samt Ausstellung im Technikmuseum Kassel, die den Blickwinkel auf die Arbeit im Jahr 2070 erweiterten.

Alle Projektteams veröffentlichten in den vergangenen Monaten regelmäßig Beiträge auf der Website des Hochschulwettbewerbs 2018, die über ihre Ideen, Ansätze, Herausforderungen und Erfolge informieren.

05.12.2018