SmartClothing für Alltag und Arbeit 4.0

Kleidung kann nicht nur unsere Körper schützen. Der Trend geht zu smarten Textilien mit intelligenten Zusatzfunktionen. Kleidungstücke mit Sensoren kommen beim Sport, bei der Rehabilitation oder am Arbeitsplatz zum Einsatz. Die besonderen Textilien sollten trotz Elektronik robust und dehnbar sein und Waschgänge unversehrt überleben.

Die Smart Pants von Xenoma bieten genau diese Eigenschaften. Die japanische Firma hat gemeinsam mit der Forschungsgruppe wearHealth der Technischen Universität Kaiserslautern (TUK) und dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) eine sensorische Hose entwickelt. Diese integriert sieben sechsachsige Sensoreinheiten (IMUs). Die Hose lässt sich in wenigen Augenblicken anziehen. Im aktivierten Modus erfasst die Elektronik kontinuierlich verschiedene Arten von sich wiederholenden und schnellen Bewegungen des Benutzers. Die integrierte Softwaretechnologie schränkt dabei die Bewegungsfreiheit in keiner Weise ein. Im Gegensatz zu den sonst üblichen Ansätzen werden zudem keine Magnet-Sensoren (Magnetometer) verwendet. Das System zeigt sich somit robust gegenüber Veränderungen des lokalen Magnetfeldes. Diese können beispielsweise durch Maschinen und Anlagen verursacht werden. Diese Unempfindlichkeit macht die Smart Pants besonders für Anwendungen im industriellen Umfeld interessant. Vor allem in den sogenannten ‚Internet of Things‘ (IoT)-Fabriken gewinnt die Bewegungserfassung immer mehr an Bedeutung. ‚Motion Capturing‘, also eine gezielte Bewegungserfassung, hilft bei der ergonomischen Bewertung von Arbeitsplätzen.

„Die Hardware von Xenoma stellt eine hervorragende Integration von Sensorik in Kleidung dar, so dass intelligente Wearable-Technologien tatsächlich wie normale Alltagskleidung getragen werden können“, erklärt Dr. Gabriele Bleser, Leiterin der Forschungsgruppe wearHEALTH, den Technologietransfer in die Textilindustrie. Xenoma hat bereits an verschiedenen Projekten in den Bereichen Sport, Fitness, Arbeitssicherheit und Rehabilitation gearbeitet. Das Unternehmen plant nun, die Algorithmen von DFKI und wearHEALTH in eigene Produkte und Dienstleistungen zu integrieren. „Die Kooperation bietet uns hervorragende Möglichkeiten, neue, innovative Technologien aus der Forschung direkt in die Anwendung und den Alltag zu bringen, so dass sie sich am Markt und als Basis für vielseitige Applikationen weiterentwickeln können“, skizziert Professor Dr. Didier Stricker (DFKI) die Perspektiven.

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„Die e-Skin von Xenoma wurde für den täglichen Gebrauch entwickelt. Die Technologie von wearHEALTH und DFKI ermöglicht es uns nun, Athleten, Rehabilitanden und Fabrikarbeitern angepasst an deren konkrete Bedürfnisse zu helfen“, ergänzt Ichiro Amimori, Mitbegründer und CEO von Xenoma. Mit e-skin hat Xenoma eine intelligente Bekleidungstechnologiemarke entwickelt. Es gibt unterschiedliche Produktangebote, die sich in Funktionen, Formfaktoren und Design unterscheiden. Gestaltet sind die Produkte nach Art der Anwendung. Diese reichen von Sport und Fitness, Unterhaltung, Säuglings- und Seniorenüberwachung, Sicherheitsmanagement am Arbeitsplatz bis hin zur Schlafüberwachung.

Die Smart Pants wird vom 8. bis 11. Januar 2019 auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas präsentiert.

10.01.2019