Wie lässt sich KI auch im Alltag nutzen?

Deutschland gilt als Pionier bei der Forschung und Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI). Aber noch mangelt es an marktfähigen Anwendungen. Das mag auch an wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Vorbehalten liegen.

Diese will das vom BMBF initiierte Expertennetzwerk „Lernende Systeme – Die Plattform für Künstliche Intelligenz" ausräumen. Denn nur wenn das Wissen effektiv und rasch genutzt wird, kann sich Deutschland zum internationalen Technologieführer entwickeln. Darüber hinaus zielt das jüngst von der Plattform publizierte Selbstverständnis darauf ab, den verantwortungsvollen Einsatz Lernender Systeme national wie international voranzutreiben.

Wer sich heute mit KI auseinandersetzt, stößt wie von selbst auf das Thema maschinelles Lernen. „Lernende Systeme und Künstliche Intelligenz helfen den Menschen, komplexe Aufgaben sicherer und einfacher zu bewältigen. Dazu zählen das automatisierte und autonome Autofahren ohne Unfälle, präzisere Diagnosen in der Medizin sowie lebensrettende Roboter im Katastropheneinsatz", erklärt Elmar Degenhart, Mitglied des Lenkungskreises der Plattform und Vorstandsvorsitzender von Continental. „Es erfordert noch viel Forschungs- und Entwicklungsaufwand, um Lernende Systeme ausreichend verlässlich und zum Wohle der Menschen im Alltag verfügbar zu machen", fährt Degenhart fort. Dabei komme es auch darauf an, Vertrauen in die Fähigkeiten der Anwendungen zu erzeugen.

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Das Expertennetzwerk hat sich ein Pflichtenheft an Aufgaben auferlegt. So sollen in einem breiten öffentlichen Dialog gesellschaftliche, ethische und rechtliche Fragen diskutiert werden, die bei der Anwendung von KI auftreten. Können ethische Kategorien wie Fairness und Diskriminierungsfreiheit auf Lernende Systeme übertragen werden? Sind sie in der Lage, moralisch vertretbare Entscheidungen zu treffen und der Gesellschaft zu dienen? Ziel ist dabei, die Autonomie der Maschinen und Systeme stets der Kontrolle und dem Wohl der Menschen unterzuordnen. Eine Schlüsselrolle spielt auch die Weiterbildung und Qualifizierung am Arbeitsplatz. Das umfasst sowohl die Weiterbildung der Beschäftigten in den Unternehmen als auch die Ausbildung von Fachkräften im Bereich Data Analytics sowie zur Entwicklung von Künstlicher Intelligenz an den Hochschulen. Darüber hinaus gelte es, die Menschen zu einem reflektierten und selbstbestimmten Umgang mit KI im Alltag und zur Teilhabe an der Diskussion über ihre gesellschaftlichen Auswirkungen zu befähigen.

1950 begann Alan Turing zu testen, ob ein Computer zu Intelligenz fähig ist. Fast 70 Jahre später entwickelt die Plattform Lernende Systeme Szenarien, um Chancen und Risiken der KI zu evaluieren. Wie können uns Computer, Roboter und Software weiterhelfen in Anwendungsbereichen wie Mobilität und Gesundheit? Das ist auch eine Frage der allgemeinen Akzeptanz und genau hier setzt die Arbeit der Plattform für Künstliche Intelligenz an.

03.05.2018