Was tun bei Verschüttung oder Hochwasser?

Rettungskräfte sehen sich bei ihren Einsätzen immer wieder großer Gefahr ausgesetzt. Hitze, Einsturzgefahr, Kontaminierung – die Liste der Risiken ist lang. Roboter könnten Menschen in brenzligen Situationen einiges abnehmen. Im Dezember beginnt deshalb in Dortmund der Aufbau des Deutschen Rettungsrobotik-Zentrums (A-DRZ).

Die Aufgaben, die Roboter in Rettungseinsätzen übernehmen sollen, sind vielfältig: Sie könnten den Einsatzort aufklären, wichtige Informationen über die Bedingungen vor Ort und über Verletzte sammeln. Sie könnten aber auch aktive Rettungsaufgaben übernehmen und Verletzte bergen, Brände löschen, Gefahrstoffe aufspüren und beseitigen.

Das A-DRZ soll solche Entwicklungen nun bündeln. Es entsteht auf dem ehemaligen Industriegelände Phönix-West in Dortmund. Dort wird auch ein sogenanntes Living Lab eingerichtet: ein Labor mit angeschlossenen, innen und außen liegenden Versuchsflächen, auf denen Wissenschaftsgruppen, Firmen und Anwenderinnen und Anwender Lösungen für unterstützende Rettungsroboter erforschen und testen können. Die Grundlage der Arbeit bilden die vier Leitszenarien „Feuer“, „Einsturz und Verschüttung“, „Detektion von Gefahrstoffen“ und „Hochwasser“.

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„Ziel ist es, die Roboter von Technik und Funktionen her möglichst modular und flexibel zu gestalten“, erklärt Thomas Barz vom Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie (FKIE) in Wachtberg, einem der zahlreichen beteiligten Partner aus Forschung, Industrie und Gefahrenabwehr. „Je mehr unterschiedliche Mobilitätsplattformen eingesetzt werden können, desto größer die möglichen Kooperationen unter Forschungseinrichtungen, Industrie und Anwendern und somit denen, die die Technik erforschen, liefern und einsetzen.“

Das Projekt „A-DRZ“ ist zunächst auf vier Jahre angelegt und wird vom Institut für Feuerwehr- und Rettungstechnologie der Feuerwehr Dortmund koordiniert. Das Forschungsministerium (BMBF) fördert es mit 11,9 Millionen Euro.

20.11.2018