Gießereimechanikerin und Gießereimechaniker

In diesem Beruf sprühen die Funken, schmilzt das Eisen und knattern die Maschinen. Bei teils brütender Hitze in den Gießereien stellen Gießereimechanikerinnen und -mechaniker aus flüssigen Metallen Gussstücke her – Motorteile, Badezimmerarmaturen, Werkzeuge, Felgen und Schilder zum Beispiel.

Worum geht’s in diesem Beruf?

Aus Metallen wie Eisen, Stahl, Aluminium und Kupfer erzeugen Gießereimechanikerinnen und -mechaniker ihre Produkte. Dazu stellen sie in einem ersten Arbeitsschritt aus Sand Formen her, deren Hohlraum das spätere Gussstück darstellt.

Eisen beispielsweise schmilzt bei 1.536 Grad Celsius. Deswegen heizen die Fachkräfte den Schmelzofen vor, programmieren ihn auf die passende Temperatur und schmelzen das Metall. Unter großem Druck und mit hoher Füllgeschwindigkeit gießen sie das flüssige Metall in die vorgefertigten Formen.

Das Metall kühlt ab, erstarrt und wird anschließend geprüft: Sind Blasen, Risse oder Hohlräume entstanden? Und hat das Gussteil die passende Größe? Falls nötig, schleifen und feilen Mechanikerinnen und Mechaniker das Metall zurecht. Am Ende entstehen so z.B. Getriebegehäuse , Achsen oder Zylinderkopfhauben.

Bei ihrer Arbeit tragen die Fachkräfte Helm, Handschuhe und eine feuerfeste Schürze, dazu Schutzbrille, Sicherheitsschuhe und bei Bedarf Gehörschutz. Die sogenannte Gießerschutzkleidung schützt sie vor der großen Hitze.

Fit für die Zukunft?

Feilen, bohren, fräsen, schweißen – Fachkräfte in der Gießereimechanik benötigen großes handwerkliches Geschick, weil sie Formen und Produkte millimetergenau mit dem Schraubstock anpassen müssen. Außerdem müssen sie gut in Mathematik, Physik und Chemie sein, weil sie zum Beispiel die Eigenschaften von Metallen kennen und Drehzahlen von Maschinen berechnen müssen. Für den Betrieb von Maschinen wie Druckgussanlagen, Metallschmelzen und Gießmaschinen erarbeiten sich Mechanikerinnen und -mechaniker in ihrer Ausbildung ein profundes Know-how.

In modernen Gießereien laufen viele Prozesse automatisch. Fachkräfte müssen deshalb außerdem topfit am Computer sein und die Maschinen passgenau einstellen. Häufig nehmen Roboter den Mechanikerinnen und Mechanikern anstrengende Arbeiten ab und entnehmen zum Beispiel mehr als 300 Grad heiße Gussteile aus ihren Formen.

Roboter können mittlerweile vollautomatisch alle Montageschritte in höchster Präzision erledigen. Im Fachjargon wird hier vom „Roboter-Ballett“ gesprochen, bei deren „Tänzen“ Gießereimechanikerinnen und -mechaniker den Rhythmus bestimmen. Dazu programmieren, steuern und warten sie die Maschinen – und müssen sie im Störfall auch reparieren.

Bei Lärm, Hitze und stickigen Dämpfen müssen Mechanikerinnen und Mechaniker immer konzentriert und sorgfältig arbeiten. Denn die Kolleginnen und Kollegen wollen sich darauf verlassen, dass Fehler ausbleiben und keine Gefahren entstehen.