Textil- und Modeschneiderin und Textil- und Modeschneider

In den Schaufenstern von Kaufhäusern und Einkaufszentren werden die Produkte ihrer Arbeit ausgestellt: Textil- und Modeschneiderinnen und Textil- und Modeschneider nähen aus den unterschiedlichsten Stoffen Jacken, Kleider, Krawatten, Tischdecken oder Gardinen. Dabei reichen ihre Aufgaben weit über die eigentliche Handarbeit hinaus: Auch im Design von Kleidern, im Einkauf von Stoffen und in der Steuerung von Produktion und Vertrieb müssen sich die Schneiderinnen und Schneider auskennen.

Worum geht’s in diesem Beruf?

Kleider machen Leute. Aber welche Leute machen Kleider? Fingerfertigkeit und ein Sinn für Präzision zählen zu den wichtigsten Talenten, die Schneiderinnen und Schneider in der Textil- und Modebranche mitbringen müssen: Mit Schere, Lineal, Nadel und Faden schneiden die Fachkräfte Stoffe zurecht und nähen sie zusammen. Am Ende kommt es darauf an, dass die Tasche gerade auf dem Blazer und der Reißverschluss präzise in der Jacke sitzt. Ist eine Naht schief geraten, muss sie wieder aufgetrennt werden.

Neben dem Umgang mit Nadel, Faden und Nähmaschine spielt auch die Arbeit am Computer eine zentrale Rolle. Denn die Schnittbilder für Kostüme, Hosen, Röcke oder Hemden zeichnen Schneiderinnen und Schneider mit einer Software am Rechner. Auf der Grundlage dieser Schnittbilder schneiden die Fachkräfte die Kleidungsstücke präzise zusammen – und arbeiten dabei teilweise an modernen technologischen Geräten wie Industrienähmaschinen und Zuschneideautomaten.

Einige Schneiderinnen und Schneider arbeiten in den Fabriken bekannter Modelabels, andere gründen ihr eigenes Atelier. Wichtig für alle ist, dass sie ein Gespür für aktuelle Trends haben. Außerdem sollten sie die Vorstellungskraft haben, sich schon zu Beginn der Arbeit das fertige Modell vor Augen führen zu können. Unter dem heutigen Dach des Textil- und Modeschneiders und der Textil- und Modeschneiderin haben sich 22 frühere Berufe vereint – vom Damen- bzw. Herrenschneider über den Krawattennäher bis hin zum Mützenmacher.

Fit für die Zukunft?

Neue Verarbeitungstechnologien stellen Schneiderinnen und Schneider in der Textil- und Modebranche vor ganz neue Herausforderungen. Gleichzeitig macht die Digitalisierung auch in der Textil- und Modebranche rasante Fortschritte möglich. Wer Leidenschaft für schöne Kleidung mitbringt, kann ihre oder seine Kreativität voll entfalten und ständig neue Schnitte und Farbkombinationen ausprobieren.

So können Fachkräfte am Computer mit CAD-Programmen (Computer Aided Design) Schnittbilder erstellen. Technische Textilien wie Sport-, Schutz- und Sicherheitsbekleidung kommen teilweise bereits aus dem 3-D-Drucker.

Für die Zukunft ist zu erwarten, dass die Nachfrage nach Wearable IT (tragbarer Technologie) kräftig wachsen wird. Kleidungsstücke werden mit elektronischen Zusatzfunktionen ausgestattet, zum Beispiel Sportkleidung mit integriertem Pulsmesser oder waschbaren Herzfrequenzsensoren.

Für Schneiderinnen und Schneider in der Textil- und Modebranche bedeutet dies: Sie müssen weiterhin Stoff zuschneiden, Etiketten einnähen und Hosenbeine absteppen. Gleichzeitig können sie aber auch die klassische Handwerkskunst erweitern und unter Anwendung moderner technologischer Geräte multifunktionale Produkte in den Schaufenstern von Kaufhäusern und Einkaufszentren präsentieren.