Künstliche Intelligenz: Was kann sie und was darf sie?

Ob wir uns vom Sprachassistenten die Wettervorhersage geben lassen, uns online von einem Algorithmus ein Film empfohlen wird oder wir Übersetzungsprogramme nutzen – Dienste, die auf Künstlicher Intelligenz (KI) basieren, sind heute unsere täglichen Begleiter, auf die wir nicht mehr verzichten wollen. Doch wie funktioniert diese Technologie eigentlich? Und wie wirkt es sich auf unsere Gesellschaft aus, wenn wir immer mehr intelligente Systeme nutzen und auf deren Entscheidungen vertrauen?Wann ist eine Software „intelligent“ und wie unterscheidet sich KI von menschlicher Intelligenz? Wir blickten zurück auf die Entstehung der KI und wagten gemeinsam mit Expertinnen und Experten einen Blick in die Zukunft: Wird die heutige sogenannte schwache KI von einer Superintelligenz abgelöst? Und ist etwas dran an düsteren Science-Fiction-Visionen, KI könnte eines Tages die Menschheit beherrschen? Viele Expertinnen und Experten halten das für ein Klischee, sehen aber andere Herausforderungen. Um diese beurteilen zu können, müssen wir zunächst besser verstehen lernen, wie Künstliche Intelligenz funktioniert.

Lernende Systeme

In der Informatik spricht man von Künstlicher Intelligenz, wenn ein Programm lern- und anpassungsfähig ist. Die von der Software gesteuerten technischen Systeme – seien es Roboter, Autos, eine Online-Videoplattform oder ganze Fabrikstraßen – können mithilfe von KI Probleme eigenständig erkennen und lösen. Sie können ihre Aufgaben auch unter veränderten Bedingungen erfüllen, ohne diese Veränderungen vorher zu kennen. Grundlage dafür ist das sogenannte maschinelle Lernen. Und Voraussetzung dafür wiederum ist, dass der KI-Algorithmus mit einer ausreichend großen Menge an Daten gefüttert wurde, in denen er dann Muster und Gesetzmäßigkeiten erkennt.

Genau hier ergeben sich Fragen zum Datenschutz, aber auch zur Voreingenommenheit – englisch Bias – der KI-Dienste durch einseitige Daten. So kann es sogar passieren, dass die Entscheidungen einer Software Menschen diskriminieren. Ein Beispiel dafür sind die Algorithmen, die im Justizsystem der USA zum Einsatz kommen: Als Lerngrundlage stehen ihnen Entscheidungen aus bisherigen Kriminalfällen und die Urteile der Richter zur Verfügung. Auf dieser einseitigen Datenbasis prognostizieren die Algorithmen weißen US-Bürgern eine geringere Rückfallwahrscheinlichkeit als solchen afroamerikanischer Herkunft.

Chancen und Herausforderungen

Künstliche Intelligenz bietet viele Chancen: Sie kann uns wirtschaftlich voranbringen und unsere Lebensqualität in vielen Bereichen erhöhen, schwere Krankheiten heilen und ganz neues Wissen hervorbringen. Um diese Chancen nutzen zu können, ohne dass an anderer Stelle Probleme entstehen, müssen wir unsere Daten schützen und ethische, soziale und ökologische Aspekte beim Einsatz von KI bedenken. Und dafür braucht es vorausschauendes menschliches Handeln.