Kurz und Knapp

  • Moderne Produktions- und Fertigungsfabriken nutzen immer mehr mobile Roboter. Dadurch steigt, neben dem Potenzial Abläufe zu optimieren, auch das Risiko für Cyberangriffe.
  • Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation versucht durch das Projekt AIRPoRT, mehr Informationssicherheit in Produktionsumgebungen zu schaffen.
  • Auf Basis von KI Verfahren sollen Technologien zur mobilen Kommunikation und Datenanalyse in Produktionsanlagen entwickelt werden.

Fraunhofer IAO startet Projekt für mehr IT-Sicherheit

Wie können Unternehmen das Risiko von Cyberangriffen auf ihre Produktionsumgebungen reduzieren? Mit dieser Frage beschäftigt sich das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) in dem Projekt „AIRPoRT“. Mithilfe automatisierter Verfahren, Künstlicher Intelligenz (KI) und Maschinellem Lernen sollen Produktionsumgebungen sicherer und effizienter gemacht werden.

Moderne Produktions- und Fertigungsfabriken setzen immer mehr auf mobile Roboter. Sie bewegen sich selbstständig im Raum und bieten enormes Potenzial, intralogistische Abläufe zu optimieren und Mitarbeitende zu entlasten. Produktionsumgebungen werden durch diese Entwicklungen immer agiler, vernetzter und heterogener, da auch die zugrundeliegenden IT-Anwendungen zunehmend komplexer werden. Gleichzeitig steigt aber auch das Risiko für Cyberangriffe. Unternehmen stehen deshalb vor der Herausforderung, Risiken präventiv zu begegnen, ohne die Vorteile agiler Produktionsumgebungen zu reduzieren.

Mit dem im November gestarteten deutsch-japanischen strategischen Projekt AIRPoRT widmet sich das IAO genau dieser Problematik. Gemeinsam mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) und dem japanischen National Institute of Information and Communications Technology (NICT) sollen auf Basis von KI-Verfahren, Technologien zur mobilen Kommunikation und Datenanalyse in flexiblen Produktionsanlagen entwickelt werden.

Um die Informationssicherheit in Produktionsumgebungen zu erhöhen, seien ressourceneffiziente und qualitätssichernde Maßnahmen notwendig. Maßnahmen, welche mit der Vielzahl der unterschiedlichen Systeme, Protokolle, Workflows, Arbeitsumgebungen und Netzwerktechnikentwicklungen Schritt halten können. Unternehmen sollen das Thema IT-Sicherheit strategisch verankern und dafür Ressourcen bereitstellen. „Im Projekt werden wir auf Grundlage einer systematischen und automatisierten Analyse von Angriffspfaden in Produktionsumgebungen mögliche Sicherheitsmaßnahmen ableiten. So schaffen wir es, Kosten und Aufwand so gering wie möglich zu halten und dennoch eine flexible Produktionsumgebung zu schaffen“, erklärt Projektleiter Sebastian Kurowski vom IAO. Die automatisiert abgeleiteten Maßnahmenpakete seien an unterschiedlichen Stellen einsetzbar und sollen somit zu einem Teilrisiko bzw. in Kombination zu einer möglichst vollständigen Risikoadressierung führen.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) für drei Jahre gefördert und ist eingebettet in das Deutsch-Japanische Einzelprojekt „Künstliche Intelligenz für die mobile industrielle Kommunikation“. Das Gesamtvorhaben ziele darauf ab, Anwendungspotenziale von Künstlicher Intelligenz für die mobile industrielle Kommunikation zu erforschen und Lösungen zu entwickeln, die in Deutschland und Japan die Produktivität des industriellen Sektors steigern.

12.12.2019

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