Kurz und Knapp

  • Die Plattform Lernende Systeme des Bundesministeriums für Bildung und Forschung hat den Bericht „Neue Geschäftsmodelle mit Künstlicher Intelligenz“ herausgegeben.
  • Darin wird erklärt, wie Unternehmen KI systematisch nutzen können und welche Voraussetzungen sie hierfür erfüllen müssen.
  • Ein Leitfaden zeigt die Chancen und Stolpersteine beim Einsatz von KI in Unternehmen auf. Veranschaulicht wird dies durch Fallbeispiele.

Neuer Leitfaden der Plattform Lernende Systeme

Wie Unternehmen Künstliche Intelligenz (KI) nutzen können, zeigt der neue Bericht „Neue Geschäftsmodelle mit Künstlicher Intelligenz“ der Plattform Lernende Systeme. Darin: ein Leitfaden für KI-basierte Geschäftsmodelle, Fallbeispiele und mögliche Stolpersteine sowie Gestaltungsoptionen für Politik, Wissenschaft und Wirtschaft.

Verfasst hat den Bericht die Arbeitsgruppe Geschäftsmodellinnovationen, die zu der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gegründeten Plattform gehört. Die Arbeitsgruppe identifiziert und analysiert neue Geschäftsmodelle auf Basis von KI und das wirtschaftliche Potenzial Lernender Systeme.

Damit Unternehmen im internationalen Wettbewerb bestehen können, müssen sie ihre Geschäftsmodelle anpassen: Von der traditionellen Produktorientierung zu datenbetriebenen Produkten und Dienstleistungen, die auf KI basieren. Allerdings müssen zunächst Stolpersteine überwunden werden. „KI ist für viele Unternehmen leider immer noch ein Buch mit sieben Siegeln“, erklärt Susanne Boll-Westermann, Co-Leiterin der Arbeitsgruppe. „Für die Entwicklung eines neuen Geschäftsmodells mit KI gibt es kein Schema X, denn jedes Unternehmen ist anders. Dennoch gibt es einige Schritte, die bei der strategischen Konzeption und Umsetzung eines Geschäftsmodells hilfreich sind. Das fängt zunächst damit an, die Möglichkeiten und Technologien der KI zu verstehen als auch die Potenziale für das eigene Unternehmen zu identifizieren. Die Frage, was mit KI im eigenen Unternehmen erreicht werden kann und soll, muss strategisch vorangetrieben werden“, so die Professorin für Medieninformatik und Multimedia-Systeme an der Universität Oldenburg.

Dabei gehe es darum, den Mehrwert richtig einzuschätzen, den KI liefern kann. Unternehmen sollten sich nicht darauf konzentrieren, interne Prozesse zu verbessern. Schwerpunkt bei KI-basierten Geschäftsmodellen sollten vielmehr der Kundenvorteil und neue Produkte sein. „Natürlich ist es gewinnbringend, wenn mit KI Produktionsprozesse optimiert werden. Möglicherweise werden aber vielversprechende neue Anwendungsfälle in den Kernbereichen des Unternehmens übersehen", so Susanne Boll-Westermann.

Der Bericht zeigt auf, dass KI auch für kleine und mittlere Unternehmen anwendbar ist – wenn sie Allianzen bilden. Zum Beispiel mit Partnern, deren Kompetenzen in der Definition von Geschäftsmodellen, Softwareentwicklung oder Vermarktung liegen. Zudem könnten sich die Partner Daten und Infrastruktur teilen.

Neben der kontinuierlichen Pflege von KI-basierten Geschäftsmodellen müsse außerdem berücksichtigt werden, dass Fachkräfte eingestellt und bestehendes Personal weitergebildet werden muss. Die Autorinnen und Autoren raten, KI-Systeme abteilungsübergreifend zu entwickeln und zunächst für Assistenzfunktionen einzusetzen, sodass der Mensch weiterhin die finale Entscheidung trifft. Nur wenn die Mitarbeitenden das neue System verstünden und ihm vertrauten, könne die Einführung von KI gelingen.

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