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  Di, 16.4.2019

Künstliche Intelligenz und Philosophie – Denkmaschinen zwischen Symbolverarbeitung und Kybernetik

Proseminar - Einführung in Künstliche Intelligenz und Philosophie am Philosophischen Seminar der Universität Heidelberg (1. Sitzung - Anmeldung erbeten, Teilnehmer*innenbegrenzung auf 30 Personen)

Auf einen Blick

Wo:

Schulgasse/6
69117 Heidelberg

Wann:

Di, 16.4.2019 | 11:15 Uhr - 12:45 Uhr
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Kontakt:

Universität Heidelberg - Philosophisches Seminar
Herr Christian Vater

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Zusatzinformationen:

Behindertengerecht:

Keine Angaben

Kategorie:

  • Fachveranstaltungen

Für wen:

  • Studierende / Nachwuchswissenschaftler

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Sonstiges:

Anmeldung über LSF erwünscht (Teilnehmer*innen begrenzt auf 30 Personen)

„Können Maschinen denken?“ fragt schon 1950 Alan M. Turing in seinem einschlägigen Aufsatz im MIND-Magazin die breite wissenschaftliche Öffentlichkeit seiner Zeit. Diese Frage kam jedoch nicht aus dem Nichts, und sie wurde auch nicht bloß hypothetisch gestellt, sondern sie war bereits das Zwischenergebnis von theoretischen wie technologischen Entwicklungen, die sich spätestens in den 1930er-Jahren im Prozess zu einem Forschungsprogramm verdichteten. Turings Frage war nicht neu, erschien 1950 aber zunehmend technologisch wie epistemisch plausibel.

Gleichzeitig markiert dieser Aufsatz den Beginn eines fachlichen wie öffentlichen Diskurses, der bis in die aktuelle Gegenwart reicht und an Präsenz und Brisanz zunimmt. Dieser Diskurs ist auch deshalb interessant, weil wichtige Impulse in die Technikwissenschaften auch aus Kultur- und Geisteswissenschaften gesendet werden – und sich hier oft übersehene Schnittstellen zwischen anglophoner und kontinentaler Philosophie und zwischen Naturphilosophie und Kulturphilosophie finden lassen.

Passend zum Wissenschaftsjahr 2019, das um das Schlagwort „Künstliche Intelligenz“ kreist, werden wir uns in diesem ÜK-Proseminar mit einschlägigen und zentralen Texten des „Künstlichen Intelligenz“-Diskurses beschäftigen, die auch für Philosoph*innen interessant sind – und in denen mitunter auch das Verhältnis von Philosophie und Informatik (also einer Geistes- und einer Technikwissenschaft) thematisiert wird. Ebenfalls vorgestellt werden verschiedene Versuche, die Wissenschafts- und Technikgeschichte der „Künstlichen Intelligenz“ zu fassen, vor allem anknüpfend an das Nachdenken über (a) Symbolsysteme, (b) Kybernetik-Konzepte und (c) die Mensch-Maschinen-Analogie. Es wird darum gehen, die begriffliche „BlackBox“ zu öffnen – auch um herauszufinden, ob diesen Apparaten „Agency“ oder „Intentionalität“ zugeschrieben werden kann, oder ob es sich hier doch um „autooperationale Medien“ oder um „Denkzeuge“ oder um etwas ganz anderes handelt.

Die Lehrveranstaltung knüpft an rezente methodische und inhaltliche Fragen der Technikphilosophie, Medientheorie und der Wissenschaftsgeschichte an und ist passend zum Wissenschaftsjahr 2019 „Künstliche Intelligenz“ eingebettet in aktuelle Forschungsvorhaben zur Episteme des Informationszeitalters (insbesondere zur Black Box und zum Dispositiv als Analysekategorien und zur Schlüsselfunktion der Arbeiten Alan M. Turings).

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