Die sechs Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung

 

Logo der DZG

Zu einem wesentlichen Ziel des Gesundheitsforschungsprogramms der Bundesregierung zählt die wirksamere Bekämpfung von Volkskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs oder Diabetes. Mit den Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung werden hierfür neue Forschungsstrukturen gebildet. Die Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung (DZG) sind langfristig angelegte, gleichberechtigte Partnerschaften von außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Universitäten mit Universitätskliniken. Damit wird die Gesundheitsforschung in Deutschland noch attraktiver für die besten Forscherinnen und Forscher aus dem In- und Ausland. Und sie lässt für viele Bürgerinnen und Bürger den Wunsch Wirklichkeit werden, ein langes erfülltes Leben in Gesundheit zu führen. Zwei Deutsche Zentren der Gesundheitsforschung arbeiten bereits seit 2009: das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) und das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung (DZD). Vier weitere Zentren sollen im Jahr 2011 ihre Arbeit aufnehmen: das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK), das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF), das Deutsche Zentrum für Lungenforschung (DZL) und das Deutsche Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK).

 

Deutschlandkarte DZNE DZG

 

Herzstück des Rahmenprogramms Gesundheitsforschung

Die Häufigkeit von klassischen Alterserkrankungen wie der Demenz, aber auch von Schlaganfällen, Osteoporose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und nicht zuletzt von zahlreichen Krebserkrankungen wird in den nächsten Jahren zunehmen. Denn die Bevölkerung wird immer älter. Hochrechnungen zufolge wird in Deutschland im Jahr 2050 jeder Dritte 65 Jahre oder älter sein. Angesichts dieser Entwicklung brauchen wir dringend neue Methoden zur Prävention, Diagnose und Therapie. Dies stellt die biomedizinische Forschung ebenso wie die klinische Forschung und
die Patientenversorgung vor neue Herausforderungen.

Die Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung stellen sich diesen Herausforderungen. Sie sind das Herzstück des Ende 2010 von der Bundesregierung beschlossenen Rahmenprogramms Gesundheitsforschung und sollen die Gesundheitsforschung in Deutschland zukunftsfähig machen.
Biomedizinische Forschung findet in Deutschland einerseits an den 36 medizinischen Fakultäten mit den dazugehörigen Universitätskliniken, andererseits an rund 90 außeruniversitären Forschungseinrichtungen statt. Die große Aufgabe besteht nun darin, diese Kräfte zu bündeln, ohne die Autonomie der einzelnen Einrichtungen zu beschneiden.

Die Deutschen Zentren sind deshalb dezentral aufgebaut. Sie haben mehrere Standorte, die entlang gemeinsamer Forschungsprogramme und Projekte kooperieren und hierfür ihre Stärken zusammenführen. Innovative Forschungsergebnisse der biomedizinischen Grundlagenforschung werden so schneller in relevante präventive, diagnostische und therapeutische Maßnahmen überführt. Es gilt:
Neues Wissen muss möglichst schnell in die ärztliche Praxis gelangen!

Die Gesundheitsforschungszentren schaffen die Voraussetzungen, um Volkskrankheiten aus neuen und ganz verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. So können Lücken in der Forschungskette bis hin zur wirtschaftlichen Verwertung geschlossen werden. Der Weg vom Forschungsergebnis bis zur Anwendung beim Patienten wird verkürzt. Dies bedeutet konkret: Das krankheitsbedingte Leid vieler Menschen wird spürbar gelindert.
Die Förderung der translationalen Forschung in der einrichtungsübergreifenden Zentrenstruktur ist weltweit einzigartig. Damit eröffnen die Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung auch neue Möglichkeiten, sich besser in internationale
Zusammenhänge einzubringen.

Gerade weil die Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung auf Dauer angelegt sind, sind sie auch in der Lage, auf veränderte Rahmenbedingungen – sei es nun in der Gesundheitsforschung oder im Gesundheitsbereich – dynamisch zu reagieren. Um zu gewährleisten, dass die Zentren an der Spitze des wissenschaftlichen Fortschritts arbeiten, begleiten hochrangige, international besetzte Gutachter- und Beratergremien ihre Arbeit.

BMBF: Die Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung