Bin auch ich schon Herzinfarkt gefährdet?

Portrait Dr. Blessing Erwin Blessing, Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Kardiologie, Angiologie und Pneumologie

„Bewegungsmangel und Stress begünstigen einen Herzinfarkt.“

Risikofaktoren, wie Diabetes, Bluthochdruck und erhöhte Blutfettwerte erhöhen die Herzinfarktgefährdung. Das Risiko einen Herzinfarkt zu bekommen, steigt bei Stress, Bewegungsmangel, Rauchen oder einer familiären Vorbelastung. Aufschluss über das aktuelle individuelle Risiko für Herz- Kreislauferkrankungen geben Gesundheits-Checks. Eine gesunde Lebensweise und mehr Bewegung können helfen, das Risiko zu reduzieren. Dazu gehört aber auch die persönliche Einstellung diese Ziele umzusetzen. Interessant ist, dass außergewöhnliche Ereignisse wie großer Stress Symptome auslösen können, die denen eines Herzinfarktes gleichen. Dahinter steckt oft das sogenannte Broken Heart Syndrom – eine akute Funktionsstörung des Herzmuskels. Betroffene mit einem Broken Heart Syndrom lassen sich im Akutstadium nicht von denen mit einem Herzinfarkt unterscheiden. Erst eine gezielte Untersuchung kann zu einer sicheren Diagnose führen. Medizinern ist dieses Krankheitsbild, das auch unter dem Namen Stress-Kardiomyopathie oder Tako Tsubo-Syndrom firmiert, erst seit wenigen Jahren bekannt.